Monday, 26 December 2011

Germany/Family/Alemannen/IRA Terrorist/Cabin 5/UK Christmas

Stay in Germany
Meine Zeit in Deutschland, auf die ich so lange hin gefiebert habe, war wunderbar. Nach einem sehr kurzen Flug, denke es lag daran, dass wir Rückenwind hatten, musste ich ne gute Stunde auf meinen IC nach Bremen warten. Erst einmal ne deutsche Tageszeitung kaufen um sich kurz auf den aktuellen Stand zu bringen, was denn hier überhaupt abgeht. Stunde schnell rumgebracht & dann hieß es 5 Std Zugfahren. Versucht zu schlafe, was eigentlich aufgrund der Müdigkeit, hatte ich doch knappe 7 Std am Flughafen in Dublin verbringen müssen, kein Problem sein sollte. Naja nachdem ich die quälende Fahrt hinter mich bringen konnte, traf ich mich in Bremen auch schon mit meiner Schwester. Ein Herzliches Wiedersehen & dann sofort auf den Weihnachtsmarkt an der Schlachte, Glühwein trinken & super unterhalten. Später kamen noch meine Eltern & Hank, da wir uns zum Schnitzelessen im Hofbräuhaus verabredet hatten. Schnell noch heimlich mit Hank n Glühwein vernichtet & dann ging es zurück nach Bremerhaven. Ein komisches Gefühl da ich ja schon fast 5 Monate nicht mehr zuhause war & es sich dennoch so anfühlte als würden wir nur aus Bremen kommen. Beste Veränderung: Ein neuen Küchentisch, der meine geliebte Küche noch wohnlicher macht. Abends traf ich mich dann mit Eva, die ich das letzte Mal vor 15 Monaten gesehen hatte. Welch wunderbares aber seltsames Wiedersehen, denn auch hier kam es mir vor als wäre es nur ein Wochenende gewesen, an dem wir uns nicht gesehen hätten.
Am Dienstag verabredete ich mich dann mit meiner Mutter zum Frühstück. Der Plan des Tages sah wie folgt aus: Frühstück mit der geliebten Mutter, dann Kaffee & Kuchen mit meiner Großmutter Helga & Abends dann Weihnachtsgrillen & Glühwein mit meinen Jungs Jonny, Ole, Koop, Mari, Hauke & natürlich Hank.
Wow solche Tage müsste es öfters geben. Beim Frühstück mit meiner Mutter, schlug sie mir vor ich könne doch mal nach Hamburg fahren, da ich noch ne neue Outdoorhose brauchte, außerdem müsse ihr Auto mal wieder eine lange Strecke fahren & wäre ja auch vollgetankt. Welch nettes Angebot! Also fuhr ich am nächsten Morgen nach Hamburg, nicht nur um ne Hose zu kaufen, sondern auch um meinen Bruder Nick zu treffen. Also machte ich das auch. Ich fand sofort ne super Hose & das Treffen mit Nick war genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir aßen bei Vapiano, redeten viel & dann brachte ich ihn nachhause.
Am Donnerstag wollte ich mich mit einem Freund treffen, der aber nicht mehr konnte, also fuhr ich zu Jon, wir frühstückten zusammen & verbrachten Zeit bis 1 Uhr. Ich entschied mich einen kleinen Abstecher zu meinen Jungs von EWW zu machen & mal zu gucken ob sich da irgendetwas geändert hat. Nach einer Stunde ging es wieder zurück zu Jon. Um 1500h dann weiter Hank von der Schule abzuholen. Wir wollten nach einem Laptop gucken, da er unbedingt eins braucht, um sich perfekt auf das Abi vorzubereiten. Also erst zu MediaMarkt, dann ins Platz1 n Kaffee trinken & dann nochmal bei Saturn geguckt, wo wir dann auch eins gefunden haben.
Abends gab es ein gemeinsames Abendessen & wir richteten den neu erworbenen Computer von Hank ein.
Freitag ging es nach einem gemeinsamen Frühstück mit Mama & Papa mit Sari nach Marburg.
In meiner Verbindung der Alemannia Marburg fand die legendäre Weihnachtskneipe statt. Es war so super die Jungs mal wieder zu sehen & mir wurde wieder mal bewusst, dass ich im Herzen einfach Alemanne bin. Viele tolle Gespräche geführt. Am Montag wurde ich dann von zwei Bundesbrüdern/Freunden nach Frankfurt gefahren, wo ich mich noch einmal mit Sari traf & wir uns einen netten Tag machten. Der Rückflug nach Dublin/Irland war recht unspektakulär. Dauerte jedoch doppelt so lange wie der Hinflug.
Dann noch 1,5Std auf den Bus warten. Inzwischen war es schon 1.30h. Mit dem Bus in Rekordzeit nach Newry, wo mich Aidan dann abholte & ins fast verlassene Greenhill brachte.

Back in Greenhill
Zurück in Greenhill stellte ich fest, dass ich gleich am ersten Tag der Rückkehr DI bin. Also früh aufstehen, was nicht so geil ist wenn um 4 ins Bett kommt. Naja man soll sich ja auch nicht immer beklagen. Als der Wecker mich weckte, konnte ich meine Augen gerade einmal soweit aufmachen, dass ich alles verschwommen wahrnehmen konnte. Welch grausames Erwachen.
Jedoch erwies sich unser Programmmanager als gnädig, er dachte er würde meinen Job übernehmen. Also konnte ich bis zum Mittag wieder ins Bett kriechen. DANKE DANKE DANKE!
Den Rest des Tages verbrachte ich mit Flo. Man war ich froh in wieder zu sehen. Er hatte sich in der Zeit meiner Abwesenheit dazu entschieden mit mir hier Greenhill über Weihnachten zu bleiben.
Am Dienstag brachten wir eine Frau zurück zum Bus. Später stellte sich heraus, dass diese besagte Frau eine Topterroristin zu Zeiten des Konflikts war. Ich will sie euch mal beschreiben: Eine nett aussehende Frau. Mitte 50, schulterlanges blond gefärbtes Haar, Lippenstift, Hosenanzug, hell, viel Schmuck. Sehr interessiert & höfflich. Genau diese Frau saß mehrere Jahre im Gefängnis. Ratet doch mal warum… Sie tötete 7 Menschen mit einer Bombe & nahm 8 weiteren das Leben mit einer Schrotflinte. Kann das Gefühl nicht beschreiben, was ich, nachdem ich das erfahren hatte, gefühlt habe. Es fühlt sich einfach so unglaublich weit weg an. Sowas kann doch nicht sein. Auch das unsere Greenhill Koch, er ist nur 3 Jahre älter als Flo & ich, das Freunde von ihm vor seinen Augen erschossen wurden, das er auf einer Strecke von ca. 3km drei bis vier Mal auf der selben Straße von schwer Bewaffneten kontrolliert wurde.
Wie ist das möglich?
Die nächsten Tage waren wirklich gemütlich. Flo & ich zogen in eine etwas modernere Unterkunft. Hier ist es einfach gemütlicher & wärmer. Wir reden viel, lachen viel, machen viel Musik oder sitzen einfach nur rum & machen nicht wirklich was. Einen Tag fuhren wir mit Greenhill zu einem YMCA Meeting. Danach zogen Flo & ich durch Belfast. Ich würde diesen Tag zu einem der tollsten in Nord Irland zählen. Er blieb dann in Belfast & ich fuhr zurück nach Newcastle.

Christmas
Nun steht schon Weihnachten vor der Tür. Sowohl Flo als auch ich waren sehr gespannt wie es wird.
Wir waren für Heilig Abend bei Aidan eingeladen, da seine Freundin aus der Slowakei kommt & Weihnachten auch schon am 24 Dezember feiert. Wir buken 6 Brote die wir als Gastgeschenke mitbringen wollten. So bekamen Aidan & Maya 2 Leib deutsches Brot. Rod & seine Mutter bekamen jeweils eins, bei denen waren wir für den Christmas Day eingeladen, Aidans Eltern bekamen ein Leib, bei denen waren wir Abends eingeladen & Fergie unser Hausmeister bekommt eins.
Der Tag, Heilig Abend, war recht seltsam. Wir redeten diesen Tag nicht viel. Später sollte sich herausstellen warum. Als wir uns dazu entschieden einen Salat zum Abendbrot zu essen, wagte ich es doch anzusprechen. Ich ließ meinen Emotionen freien Lauf & zum Glück ging es Flo nicht anders. Ich denke, das war der erste Zeitpunkt, an dem ich ein wenig „homesick“ war. Ich dachte es wäre für mich kein Problem an Weihnachten von der Heimat getrennt zu sein. Aber es war doch anders. Es machte mich so unendlich traurig, zu wissen, dass sich meine Familie jetzt hübsch macht, ich kann genau die Stimmung fühlen, die ich jedes Jahr gespürt habe. Dass sie jetzt ohne mich in die Kirche gehen, was immer eine lustige Situation war, da der Chor so furchtbar schräg singt & wir uns immer halb kaputt lachen mussten. Jedes Jahr wieder. Aber auch das es dieses Jahr so anderes sein wird. Das sie zusammen kochen & ich kein Teil des Ganzen wäre. Alle wünschten sich frohe Weihnachten nur für uns fühlte es sich nicht so an. Flo dachte genau wie ich. Es wurde zwar keine Tränen vergossen, aber dennoch war es eine sehr bedrückende Situation. Ich denke es liegt nicht an Weihnachten an sich, sondern daran, dass solch Familien Tage nicht allzu häufig sind. Einfach nicht dazu sein. Dann wurde noch schnell mit der Familie geskyped. War schön alle zu sehen & zu sehen, dass es auch hier ist wie immer nur das man selber nur auf dem Bildschirm ist & niemanden umarmen kann. Um sich dann abzulenken gingen wir dann auch zu Aidan, wo wir seine Familie vorfanden. Wir lachten zusammen, tranken zusammen & spielten ein Spiel zusammen.
So wurden wir doch für einen kurzen Augenblick abgelenkt. Abends fielen wir erschöpft in unser Bett. Der nächste Tag sollte doch einige neue Eindrücke bringen & schon um 09.00h losgehen.

Christmas Day
Der hier wichtigste Tag im Jahr, begann für uns mit einem Anruf von Rod. Er würde es nicht schaffen, aber er habe uns ein Taxi geschickt, was draußen warten würde. Wir also 2min Zeit gehabt uns fertig zu machen. Das Frühstück blieb dabei leider auf der Strecke. Wir eilten dann zum Taxi & beendeten unser Anziehen im Laufen. In Kilkeel angekommen ging es dann auch schon gleich weiter in die Kirche. Hier gibt es noch keine großen Unterschiede, außer dass der Pastor die ganze Zeit über BBC Werbungen sprach, wo Flo & ich uns dachten: Ist das jetzt n Mann Gottes oder n Mann von BBC.
Danach gab es die zweite Bescherung für die Kinder von Rods Freundin & die erste für Flo & mich. Rod schenkte mir ein super Jamie Oliver Kochbuch.
Dann ging es los mit dem Christmas Dinner. Hier in der UK gibt es traditionell Turkey & Ham. Dieses sieht dann so aus, dass auf den Teller alles Mögliche kommt. Abends im Bett haben Flo & ich nochmal gezählt und kamen auf ca. 12 verschiedene Dinge. Turkey, Ham, ca. 5 verschieden Sorten von Kartoffeln über Kroketten, Kartoffelpüree, gekochte Kartoffeln, garlic potatos, Kartoffelgratin, Bohnen, Rosenkohl, fillings ( eine Art Füllung für den Truthahn), Grevy (Braten Soße), Rübern, weiß & rot, Erbsen, dann noch Nachtisch. Eine Sahnetorte, Trifle(http://en.wikipedia.org/wiki/Trifle )
Aber was glaube ich der größte Unterschied beim Essen ist, dass es sogenannte Cracker gibt. Diese sehen aus wie überdimensionale Bonbons. Nun nimmt jeder ein Ende der Cracker in die Hand & der Nachbar das andere Ende. Es wird gezogen & durch dieses entsteht ein ziemlich lauter Knall. Der Gewinner dieses Wettkampfes hat nun  den Körper der Crackers in der Hand, was bedeutet, er bekommt eine Krone, die zusammengerollt in diesem Bonbon ist, ein kleines Geschenk & einen ziemlich unlustigen Witz. Am Ende sitzen alle am Tisch mit Krone da. ( http://www.woodlands-junior.kent.sch.uk/customs/Xmas/crackers.html )
Nach dem Essen haben wir dann die Queens speech geguckt, wo die Queen das Jahr Revue passieren lässt & ihren Untertanen ein frohes & gesegnetes Fest wünscht.
Der Nachmittag wurde mit reden verbracht. Am Abend ging es dann weiter zu Aidans Familie. Hier gab es Bier, Wein, Käse, deutsche Salami. Wir unterhielten uns lange mit John, Aidans Vater, der uns von den Konflikten erzählten & auch hier war es wieder so, dass ich dachte, sowas kann kein Mensch erlebt haben. Bombenexplosionen, dass er des Öfteren eine Pistole am Kopf hatte & Menschen ihm drohten ihn zu erschießen, wenn er sich nur einen Millimeter bewegen würde. Das Freunde von ihm erschossen worden & wussten dass es so kommen würde. Von seiner Familie die eine 150kg Bombe unbeschadet überlebt haben, weil sie an dem Abend ausnahmsweise mal früher ins Bett gegangen sind. Es wirkte einfach alles so unglaublich. Wie kann so etwas passieren, ca. 2000km von uns entfernt. Ohne dass wir es wirklich mitbekommen haben?
Nach diesem anstrengenden aber herzlichen Tag ging es dann ins Bett. Wie immer redeten wir noch ziemlich lange & reflektierten das Erlebte bis wir dann in Land der Träume reisten.

Boxin‘ Day
Der Boxing Day oder auch St. Stephens Day ist der traditionelle zweite Weihnachtstag. Hier werden die Reste gegessen, viel Sport geguckt, wie zB. Fußball oder Pferderennen & Abends wird dann richtig gefeiert. Viele Pubs/Clubs haben spezielle Events. Flo & ich nutzen den Tag um uns zu erholen. Heute Abend wollen wir n DVD Abend machen. Ich nutze den Tag ebenfalls um meinen Blog weiter zu schreiben. By the Way: Warum der Tag nun Boxing Day heißt ist nicht ganz klar. Eine Theorie sagt, dass früher am St. Stephens Day sogenannte Moneyboxes an Menschen verteilt wurden, den es nicht so gut ging.
So endete ein Weihanchtsfest der anderen Art.
Hoffe ihr hattet ein ruhiges & besinnliches Fest im Kreise der Familie.
Savey euer Thore

http://www.bbc.co.uk/iplayer/episode/b018jh4p/Songs_of_Praise_Christmas_Day_Big_Sing/ 

Sunday, 4 December 2011

Have two visitors


Nun komme ich doch noch dazu ein paar Zeilen zu schreiben.
Die letzten Woche, naja nun sind es ja beinahe zwei Wochen, waren recht ruhig…
Der Alltag verändert sich hier um diese Zeit des Jahres nur sehr leicht. Also überspringe ich mal alles, was ihr ja eh schon kennt. Am Montag kamen zwei Freunde auf die Insel, um mit mir ein paar Tage zu verbringen. Jonny & Ole kamen gegen Abend an. Komisches Gefühl auf einmal zwei seiner alten Freunde in Newry einfach so aus dem Bus steigen zu sehen. Ich hatte Aidan gefragt ob wir die beiden vielleicht zusammen abholen wollen, der Weintrinker würde sagen, dass es sich hierbei um eine Verbindung der Neuen & Alten Welt handelt. Den ersten Abend verbrachten wir in Greenhill & am Dienstag ging es dann mit dem Stuffteam an die Nordküste in eine alte Villa in Ballycastle. Wir guckten DvDs & ich kochte für uns drei & meinen Freund Flo. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie kalt es in dem Haus war. Da es direkt an der Küste liegt wo zwei unterschiedliche Gewässer aufeinander treffen, herrscht dort oben eine ziemlich steife Brise. Ich entschied mich früher ins Bett zu gehen als alle anderen, da ich das Gefühl hatte etwas krank zu werden. Am nächsten Morgen ging es dann ein zweites Mal zum Gigants Causeway. Ole machte ein paar Fotos & dann ging es auch schon, mit einem kleinen Stopp an der Old Bushmills" Distillery, weiter nach Belfast. Mittagessen im Yum. Um fair zu sein, muss ich sagen, dass es dort das beste Essen gibt, was ich bisher auf der Insel gegessen habe. Ole, Jonny & ich verabschiedeten uns von der Gruppe, die weiter nach Greenhill fuhren & stürzten uns ins Herzen Belfasts. Zuerst besuchten wir den Continental Market. Dieses ist vergleichbar mit einem Weihnachtsmarkt, nur das es Stände & Buden aus ganz Europa gibt. So endeten wir in einem deutschen Bierzelt & tranken erst einmal n schönes Jever. Dieses beendet ging es weiter zu meinem Kumpel Jason zum Stranmillis Colleg. Wir nahmen ca. 1,5 Stunden an der PANTO Probe teil & bereiteten uns dann auf die Partynacht in Belfast vor.
Am nächsten Morgen, fuhren wir dann zurück nach Greenhill, da ich am Nachmittag eine Brauereibesichtigung organisiert hatte. In Greenhill angekommen, lernte ich dann Flos Papa Mike kennen. Super Typ. Mit der Besichtigung wurde es dann doch nichts, da wir die Whitewaterbrewery nicht finden konnten. So machten wir einfach einen Stopp am Spelgadam. Dieses ist einer der für mich schönsten Orte hier im County Down.
Am Freitag musste ich dann wieder arbeiten. Die Jungs blieben im Bett & ich half Bäume zu schneiden & wir pflanzten eine Hecke. Am Nachmittag pflanzten Flo & ich ein paar Bäume & dann entschieden wir uns Pizza zu machen. An diesem Abend hatte ich auch noch die Aufgabe des Grouphost zu erfüllen. Die Gruppe war aber super & so wurde die anstehende Nightline, dieses ist eine Vertrauensübung. Jeder der Gruppenmitglieder bekommt eine Augenbinde & wird von einem des Teams geleitet. So müssen sie sich & dem Team vertrauen. Ich leite den sehenden & versuche verschiedene Hindernisse einzubauen, die die Gruppe dann nur mit Vertrauen & Kommunikation bewältigen müssen.
Am Samstag hatte  ich dann zwei Sessions, an denen die Jungs auch teilnahmen. Am Morgen war es Raftbuilding & am Nachmittag Lasertag, was sowohl Ole als auch Jonny eine Menge Spaß bereitete. Am Abend, der letzte Abend in Greenhill, entschieden wir uns fürs Pubhopping. So machten wir an unterschiedlichen Pub einen halt, tranken ein irisches Bier & zogen dann weiter, bis wir letztendlich im Harbour Inn landeten. Dieser Pub zählte bis zu dem Zeitpunkt nicht unbedingt zu meinen Lieblingspubs in Newcastle, doch der Abend sollte alles ändern. Wir waren mit Abstand die Jüngsten, aber schon nach kurzer Zeit schloss uns die Belegschaft in Herz & wir unterhielten uns den ganzen Abend, tanzen, lachten & tranken. Unter anderem trafen wir Willie, ein gebürtiger Österreicher, 63, ehemaliger Mr. Belfast(Bodybuilder). Wir unterhielten uns bis tief in die Nacht & gingen dann glücklich nach Hause.
Heute wurde dann erst mal ausgeschlafen & dann alles für die bevorstehende Reise gepackt. Denn sowohl für Jonny & Ole, als auch für mich geht es morgen nach Deutschland. Ich habe mich entschieden, meine Familie zu besuchen. Mein Flieger geht um 0545h von Dublin nach Frankfurt & dann mit dem ICE nach Bremen wo ich mich dann gleich mit meiner Schwester treffe. Abends gehe ich dann mit meiner Familie in Hofbräuhaus & auf den Weihnachtsmarkt.
Melde mich dann wieder wenn ich dann wieder in Northern Ireland…
Jonny/Thor/Flo @ Bushmills Distillery

Jonny/Ole/Thor @ Bushmills Distillery

Ole @ Spelgadam

Spelgadam

Ole playin Pool @ Greenhill

Ole & Friend @ Harbour Inn

Ole/Jon/Thor @ Harbour Inn

Willie/Thor/Tracy/Ole @ Harbour Inn

Mr Belfast/Mr B'Haven @ Harbour Inn

Its me @ Harbour Inn

Jon/Ole @ Spelagdam

Tuesday, 22 November 2011

Slieve Donard Spa Day/Busy Weekend/The Share Holiday Resort

Hej hoffe euch geht es genauso gut wie es mir geht!?
Das letzte Mal dass ich geschrieben habe, war ja nun letzten Dienstag. Ich überspringe den Mittwoch, da an diesem Tag nichts wirklich was besonderes passiert ist. Es war ein normaler ruhiger Tag im Outdoorcentre Greenhill.

Donnerstag 17. November 2011
Der Morgen dieses Tages versprach einen ungemütlichen Tag. Der Himmel wurde von dunkeln Wolken verdeckt & auch der Wind machte es nicht unbedingt besser. Umso mehr wunderte ich mich, dass dennoch ein Kanutraining anstand. Bei dem Wind ist es nun wirklich kein Kinderspiel ein Kanu zu beherrschen, wenn die Stokes nicht im Schlaf beherrscht werden. Ray unser Coach konnte an dem Tag nicht mit uns kommen & so übertrug er mir die Verantwortung & Trainingsleitung. Wir entschieden uns dazu auf Newcastle‘s Swanlake zu paddeln. Dieser ist ein Ausläufer des Shimnariver & liegt nur ca. 200m von der Irischen See entfernt. Was das heißt könnt ihr euch ja vielleicht vorstellen. Genau, noch mehr Wind!
Naja ich sah es als Challenge & ging mit großer Vorfreude an die Sache. Doch schon kurze Zeit später, wurde mir klar, dass das ganze Unterfangen ein einziger Reinfall war. Die anderen wurden von dem Wind gegen das Ufer auf der anderen Seite gedrückt & hatten Schwierigkeiten sich von dort aus zu befreien. Also versuchte ich ihnen zu erklären, dass die Sitzposition sehr wichtig ist bei windigen Verhältnissen & es klappte schon etwas besser. Doch das Wiederholen der Strokes war nicht möglich & so machten wir ein wenig Rescuetraining. Ich kenterte für jeden einmal, dass sie mich entweder mit dem X-Rescue oder dem Curl-Rescue retten konnten. Nach dem Mittag beschlossen wir dann das Training zu beenden. Es hatte einfach keinen Sinn, desweitern fing es an in Strömen zu regnen.
Der Höhepunkt des Trainings war jedoch, dass ich einen Otter gesehen habe, die, wie ich mir hab sagen lassen, äußerst selten sind. Welch elegante Tiere…

Freitag 18. November 2011
Auf diesen Tag haben wir schon die ganze Woche gewartet. Sollte es doch ein ganz besonderer Tag werden. Wir hatten eine Einladung des 5* Hotels Slieve Donard bekommen (http://www.hastingshotels.com/slieve-donard-resort-and-spa ) ihren Spabereich für drei Stunden zu nutzen. Als Gegenleistung, luden wir sie ein im Januar eine unsere Session, es wird wahrscheinlich deep Boulderin‘ werden, mit zu machen & zwar mit dem gesamten Team.
Also der Tag begann mit einer ausgedehnten deep Boulderin‘ Session, die uns die Kälte so richtig in die Knochen treiben sollte. Es war echt super lustig, da man hier gut sehen konnte, wo der einzelne Volunteer seinen Schwerpunkt gesetzt hat, denn die Kletterleute sahen echt super aus. Ihre Bewegungen im Wasser, wahrscheinlich genau wie ich an der Kletterwand!*hahaha*
Nach guten 90min ging es dann völlig durchgefroren in den Spabereich. Dies war eine völlig andere Welt. Eben noch gegen die Wassermassen angekämpft, schon fand man sich in einem beheizten Luxuspool, einer Sauna, Dampfbad oder Jacuzzi wieder. Ein Traum. Alles wurde gestellt. Ein gutriechendes Handtuch, Wasch- & Bodylotion. Würde euch gerne eine Duftprobe geben, dann würdet ihr vielleicht meine Schwärmerei verstehen. Der Ausblick auf die Irische See & die Mourne  Mountain setzte dem ganzen noch ein Krönchen auf.
Doch nach drei Stunden war es dann auch genug. Kaum vorstellbar wie sehr heißes Wasser einen betäubt. Anschließend ging es dann nach Kilkeel zum Fish & Chips essen. Rods Bruder ist Fischer & hat einen eigenen Laden. Der lud uns also alle ein. Ich war anfänglich etwas skeptisch, da mein erstes Treffen mit Mr. Fish & Chips ja nicht so toll war, wie ihr vielleicht noch in Erinnerung habt, doch wurde positiv überrascht. Dieses Mal war es nicht so fettig & vom Geschmack her, recht gut. Was mich aber total umgehauen hat, war ein sogenannter battered Marsbar. Dieser schmeckt ähnlich wie ein Crep mit Nutella.
Am Abend hatten Flo & ich dann noch eine Session. Nightwalk. Diese Session mag ich ziemlich gern, da es sich hierbei, wie der Name schon sagt, nur um einen nächtlichen Spaziergang handelt, aber wenn die Gruppe gut ist & das war sie, kann man viele verschiedene Aufgaben stellen wie zum Beispiel, dass sie sich überlegen sollen was sie vom Wochenende erwarten, welche Superkraft sie haben würden könnten sie frei wählen, warum & was sie damit als erstes machen würden. All solche Fragen. Ich mag es weil man die Leute dann schnell kennenlernt & so eine nette Beziehung aufbauen kann, welche die Tage angenehmer werden lassen. Ich war für die Gruppe Co-Grouphost, da Flo & ich uns dazu entschieden haben, all unsere Grouphostaufgaben zusammen zu erledigen. Also gibt es immer einen Headgrouphost & eben einen Assistenten. Wieder bestand die Gruppe aus jungen Mädchen, mit denen man super arbeiten konnte. Aus Scherz erklärten wir ihnen, dass sie buoyancy aids tragen müssten, was sie auch ohne zu hinterfragen machten. Flo & ich mussten die ganze Zeit lachen, weil es schon recht komisch aussieht, wenn eine Gruppe im Wald mit Rettungswesten unterwegs ist. Doch genau solche Späße machen es eben aus.
Wieder in Greenhill angekommen, empfing ich dann meine Gruppe, Belfast unemployed resource group(BURG) Wie man dem Namen sicher schon entnehmen kann, war diese Gruppe, das komplette Gegenteil. Aber auch hier, mit ein paar lockeren Sprüchen, konnte ich den Großteil der Gruppe auf meine Seite ziehen.
Was für ein toller Tag es doch war.

Samstag 19. November 2011
Der Tag startete mal wieder mit einem Morningwalk. Die BURG Gruppe hatte ich überreden können, mit mir den Sonnenaufgang anzugucken. Zu meinem Erstaunen, kamen tatsächlich 10 von 18 Leuten mit. Respekt & dass um 7am.
Am Vormittag sollten Flo & ich dann eigentlich mit der Mädelsgruppe medium bouldern gehen. Aber da der Wasserspiegel zu hoch war, mussten wir die Session absagen & spielten stattdessen mit ihnen Lasertag. Am Nachmittag sollte eine medium boulderin‘ session mit der BURG-Group anstehen, aber auch die wurde abgesagt. Wir gingen Raftbuilding was ziemlich lustig war, denn die Flöße wurden auf einer Wiese gebaut, die komplett schlammig war. Dennoch scheute sich keiner der Guys ordentlich mit anzupacken.
Was besonders schön war, war das Jason um 1pm mich besuchen kam & den ganzen Nachmittag mitgemacht hat. Gegen Abend fuhren wir dann zu Aidan, kochten zusammen & guckten Captain America. (http://www.imdb.com/title/tt0458339/ )
So verging der Tag im Fluge.

Sonntag 20. November 2011
Am Morgen stand eine Zipline session mit der BURG-Group an. Diese war aber echt kurz, da die meisten keine Lust dazu hatten & lieber die Zeit mit rauchen totschlugen. Sowohl meine Gruppe als auch Florians verließen Greenhill um 2pm. Flo & ich entschieden uns dazu, den Abend mit the Big Lebowski(http://www.imdb.com/title/tt0118715/ ) & withe russian zu verbringen, also mussten wir nochmal zu Tescos um alles vorzubereiten. Um 4pm ging es dann in die Anchorbar um Kevin & Liverpool im Spiel gegen Chelsey zu unterstützen, denn wenn Liverpool gewinnen würde, würde Kev 140£ gewinnen & am Abend eine kleine Feier spendieren. Und so kam es dann auch. Liverpool gewann mit 2:1 & die Party konnte beginnen. Doch genauso schnell wie sie begonnen hatte, endete sie auch für alle bis auf Flo & mich. Warum kann man sich ja vielleicht denken. Irische Trinkfestigkeit! Nicht vorhanden!
Naja Flo & ich guckten dann doch noch the Big Lebowski & gingen dann ins Bett.

Montag 21. November 2011
Die nächsten zwei Tage fahren wir ins Share Holiday resort (http://www.sharevillage.org/ ). Ein Outdoorcentre ähnliches Center, welches wir uns mal angucken wollten, damit wir sehen wie woanders gearbeitet wird. Im Gegenzug kommen die Staffmember im Jan oder Feb zu uns.
Nach einer zwei stündigen Fahrt & einem guten Mittagessen, stand dann unsere erste Aktivität auf dem Plan. Segeln. Darauf freute ich mich besonders, denn das letzte Mal das ich gesegelt bin liegt ja nun schon etwas her. Das Center ist gesamt deutlich größer als Greenhill, aber nicht so modern. Der Schwerpunkt liegt auf Spaß & Kommerz, Greenhill dagegen hat ja den Schwerpunkt auf pädagogisches Arbeiten, Teambuilding & Kommunikation. Die Session, war ziemlich toll. Jeder bekam ein einzelnes Boot & schon konnte es losgehen.
Nach der Session gingen wir einkaufen, da wir unsere Dinner selber kochten. Den Abend verbrachte ich vorerst nur mit Flo. Wir erkundeten das Gelände & entdeckten dabei einen Raum, in dem man ein Tanzspiel auf der Nintendo Wii spielen konnte, was wir auch gleich machten. Später kamen noch die anderen dazu & so entwickelte sich schnell ein Dancebattle. Da Flo & ich sehr müde waren, gingen wir aber auch rechtzeitig ins Bett, sollte der nächste Tag doch mit Bananaboat anfangen.

Dienstag 22. November 2011
Beim Aufwachen & dem ersten Blick aus dem Fenster, erspähten meine Augen den ersten Frost. War es wirklich eine solch gute Idee bei der Temperatur Bananaboat fahren zu gehen? Marc, unser Instructor kam während des Frühstücks in unsere Unterkunft um zu fragen, ob wir denn wirklich die Session wahrnehmen wollten, Flo & ich entschieden uns dazu, es trotz der Kälte zu wagen. Leider waren wir die einzigen.
So schmissen wir uns in unsere Neoprenanzüge & marschierten zum Upper Lough Erne(Wie ein großer See). Die Luft war eisig. Als wir das Wasser erreichten, fanden wir eine sanfte Schicht Eis vor. Wir ließen unsere müden Körper in das Nass gleiten & sofort umhüllte uns ein kalter Schauer. Wie lange würden wir es wohl in diesen Umständen ohne bleibende Schäden überleben. Marc stand auf dem Steg & bat uns, doch von diesem warnsinnigen Vorhaben abzusehen. Doch wir blieben hart. Also ließ er das Motorboot an & wir befestigten die Banane. Auf ihr sitzend fuhren wir in die Fluten des Loughs. Der Wind & der Schaum der Wellen umspielte unsere Gichter. Schon nach kurzer Zeit verließ das Gefühl unsere Finger & es wurde immer schwerer sich am sicheren Griff festzuklammern. Ich drehte mich zu Flo um & konnte den Frost auf seinem Gesicht sehen. Doch irgendwas war nicht richtig. Seine Augen waren geschlossen & sein Körper hing leblos im Griff. Panik stieg in mir hoch. Ich versuchte Marc Bescheid zu geben, doch auch ich merke die Kraft meinen Körper verließ. Ich konnte kein Wort über die Lippen bringen. Die nächste scharfe Kurve kam. Die Banane kippe bedrohlich zur Seite. Mit letzter Energie konnte ich mich in die Kurve hängen & somit das vielleicht tödliche Kentern verhindern. Doch als ich mich umblickte war von Flo keine Spur mehr zu vernehmen. Ich bemerkte wie auch ich langsam zur Seite kippte. Meine Augen wurden so schwer, dass ich sie nichtmehr aufhalten konnte. Ich spürte nur wie sich eine Träne den Weg zum Kinn bahnte, dieses jedoch nicht erreichte, da sie sich frierend in meine Haut brannte. Ich durchbrach die Wasseroberfläche & spürte wie mich das Lough zu sich nahm. Es machte einen Ruck & die Fahrt ging los. Welch schreckliche Vorstellung. Doch alles sollte anders kommen. Die Session war sowas von spaßig, auch wenn die Windverhältnisse wirklich kräfteraubend waren, wurden wir damit belohnt, dass wir selber das Motorboot fahren durften & so erkundeten wir das riesen Lough & beendeten den Vormittag überglücklich. Am Ende entschied ich mich noch ein paar Runden schwimmen zu gehen. Denn im Vergleich zur gefühlten Temperatur, kam mir das Wasser wärmer vor. Was es aber definitiv nicht war.
Dann ging es nach Belfast. Wir besuchten den Continental Market & brachten Flo zum Bahnhof. Dieser muss die ganze Woche mit seiner Organisation an die Nordküste, um an einem Seminar teilzunehmen. Der Continental Market ist wie der Name schon deutlich macht, ein Internationaler Weihnachtsmarkt, mit Ständen aus der ganzen Welt, unter anderem auch Deutsche. So ist es möglich original deutsche Bratwurst & Glühwein von deutsch sprechenden Menschen zu kaufen. Die Preise sind natürlich unvorstellbar hoch. Aber es ist ein gutes Gefühl ein wenig Heimat zu sehen & zu riechen.

Ich bin echt unendlich froh, dass Flo hier ist. Als wir den Nightwalk hatten war einer der Aufgaben in kleinen Gruppen zu sagen wie man den anderen wahrnimmt. Und Flo & ich haben das dann auch gemacht. Mir ist bei erklären klar geworden, dass es nicht das wäre, wenn er nicht hier wäre. Natürlich gibt es da auch noch Jason & Aidan zu den ich ein anderes Mal komme. Doch Flo ist ja nun immer hier. Wir reden viel, albern viel & machen viel Musik zusammen. Es ist einfach gut jemanden wie ihn zu haben. Wir kennen uns ja nun erst knapp 4 Monate aber unser Gefühl, spielt uns vor als würden wir uns schon eine Ewigkeit kennen.
Wir haben zwar ziemlich unterschiedliche Meinungen & komplett andere Ansichten vom Leben, aber dennoch harmoniert es einfach. Ich kann gut mit ihm arbeiten & wir ergänzen uns perfekt.

Thor befor sailin' @Share Centre

Pool @ Slieve Donard Resort & Spa

Pool @ Slieve Donard Resort & Spa

Slieve Donard Resort & Spa

Slieve Donard Resort & Spa

Tuesday, 15 November 2011

PANTO/the best day in Norther Ireland/ Remembrance Day/ Amy's Birthday

Nun endlich nach über einer Woche komme ich dazu meine Lieben auf dem Laufenden zu halten. Wie immer war es eine recht durchwachsene Woche. Mit viel Stress aber auch viel Freizeit, in der ich entweder ruhte oder diskutierte. Dazu kam am Freitag noch ein Internetausfall, der bis heute anhält. *blöd & gut*
Aber lasst uns zurück zum letzten Eintrag gehen. Fortsetzen will ich am Sa an dem ich zwei Sessions hatte.

Samstag 05. November 2011
An diesem Tage standen zwei Sessions auf dem Plan. Am Morgen Canoein‘ mit einer Gruppe aus Kilkeel & am Nachmittag eine Raftbuildin‘ Session mit einer Daygroup aus Belfast.
Die Morgensession war alles andere als entspannend & spaßbringend. Die Gruppe bestand aus Jugendlichen zwischen 16-18. Wir teilten die Gruppe in zwei kleinere. Die eine bestand nur aus Mädchen die andere aus „Möchtegern“ Jungs & wie sollte es anderes sein, bekamen Aidan & ich die 2. Gruppe. Am See angekommen, in die Kanus verteilt, ging es dann los & die „ach so starken“ Boys paddelten wie eine Kindergarten Gruppe, nur noch schlimmer. Im Laufe der Session begannen sie dann sich gegenseitig zu beschimpfen, nass zu spritzen. So war ich nahezu der einzige der wirklich paddelte, obwohl mein Job doch das steuern des Kanus war. Naja, ich war einfach nur noch froh, dass die Session schnell zu Ende war.
Die Nachmittagsession hingegen war wirklich toll. Die Gruppe war ganz angenehm. Wieder am See, begannen wir zwei Flöße zu bauen. Ich hatte Flo & Clair zur Unterstützung mit. Außerdem sollte Flo mal sehen wie eine Raftbuildig‘ Session abläuft.
Den Abend verbrachten wir wie so häufig, mit reden & nettem Beisammensein.

Sonntag 06. November 2011
Dieser Sonntag war ein dritter „Dayoff“ für mich. Da ich nicht on Session war, wir sonntags kein Staffmeeting haben & alle Fulltimestaff an diesem Tag frei haben, konnte ich ausschlafen & den Tag bis zum Abend mit Lesen, Nachdenken & Nichtstun verbringen. Dann gegen 7pm holte mich mein Freund Jason ab, mit dem ich nach Belfast fuhr, um dort mit ihm bis Dienstag Zeit zu verbringen. Wir entschieden uns dazu, die Nacht in einem Nightclub zu verbringen. Auf ging es zur Box. Dieser Nachtclub ist in der Odyssey Arena ein Multikomplex Gebäude, in dem an diesem Abend die MTV EMA’S stattfanden. Die Nacht war super, zwar mit einigen kleinen Zwischenfällen, aber auf die wollen wir hier nicht weiter eingehen.
Post scriptum: Jason studiert am Strandmillis College. Diese Universität sieht ein wenig aus wie Hogwarts, wobei man fairerweise sagen muss, dass ziemlich viele Gebäude in UK aussehen wie Hogwarts. Was ich total toll finde, ist dass  sich auf dem Universitätsgelände auch die Unterkünfte für Studenten befinden. So läuft man durch eine kleine separate Stadt, die nur aus Studentenhäusern besteht.

Montag07. November 2011
Dieser Montag war einer der tollsten Tage hier in Northern Ireland. Nach der Nacht & den ersten Stunden Schlaf auf dem Boden vor Jasons Bett, waren alles andere als erholsam. Doch als Jason dann am Morgen zum Unterricht ging, wechselte ich sofort den Schlafplatz & krabbelte dessen Bett. Dort schlief ich dann bis zum Mittag & wurde von Jasons Nachbarn, Conor, geweckt. Zum Mittag ging es dann mit Jason, Adam, Adam, Conor & mir zu Starbucks, erst mal n Kaffee trinken. Die Jungs waren alle echt super nett & so schloss man sich schnell ins Herz. Einer der Adams erzählte uns, dass er später am Tag zum Blutspenden gehen würde & da ich schon immer Mal Blutspenden wollte, entschieden wir uns, nachdem wir Mittag gegessen hatten, ebenfalls zum Blutspenden zu gehen. Den Mittag aßen wir in einem kleinen Studentenrestaurant namens Yam. Hier gab es für 7Pfund ein super frisches Mahl. Ich hatte als Vorspeise die Suppe des Tages & als Hauptgericht einen unbeschreiblich guten Burger mit hausgemachten Wedges(Breite Pommes). Gesättigt aber mit einem mulmigen Gefühl ging es dann zum Blutspenden. Ich wusste nicht was mich erwartet, war es so wie Blutplasma spenden, was ich ja schon unzählige Male gemacht hatte. Doch der Unterschied lag darin, dass man beim Blutplasmaspenden, ja das Blut wieder zurück bekommt & dadurch kein Verlust des Blutdrucks entsteht. Beim Blutspenden hingegen gibt man tatsächlich 400ml ab.
Die Dame am Empfang war so freundlich, dass schnell alle Sorgen vergessen waren. Nach der Spende fühlte ich keinen Unterschied. Ich bekam dann meinen offiziellen „Blood-donation-pin“ & einen leckeren frisch gepressten Orangensaft mit Fruchtfleisch.
Nach dem Spenden ging es dann weiter zur PANTO Probe von Jason. PANTO? Was ist das?
PANTO ist eine reine Studenten-Theatergruppe. Sprich: Sowohl Regie, Produktion als auch die Schauspieler sind Studenten. PANTO ist aber speziell die Übertriebene Darstellung von bekannten Stücken. Diese Spielzeit performt die Gruppe „Beauty and the Beast“ Da die Probe drei Stunden gehen sollte, entschied ich mich dazu Notizen zu machen. Schon nach kurzer Zeit gesellten sich ein paar der Schauspieler zu mir & fragten was ich denn notiere. Ich antwortete, dass ich nur so Notizen machen für mich. Aber dann kam ein Mädchen & erklärte mir, dass ich von der Shakespeare Company Germany komme & hier bin um Talente zu finden. Ich suchte Jason & fand ihn mir entgegen nickend hinter einem Vorhang stehen. Sofort war mir klar, dass dieses ein Spiel sein sollte. Ich antwortete dem Mädchen Emely, ja das ist schon richtig aber nicht von Bedeutung & dass sie mich einfach nicht beachten sollten. Ich erklärte ihnen was ich denke, was ich ändern würde usw.
Später stoß noch die Regisseurin dazu & fragte ob ich am Ende nicht was zum Gesehenen sagen könnte. Ja ich konnte. So hielt ich ca. 40min einen Vortrag zu dem Stück, zum Schauspiel allgemein & was ich ändern würde. Während der ganzen Probe musste ich an meine Theaterzeit in Deutschland denken & in mir wuchs das Bedürfnis auch wieder auf der Bühne zu stehen. Vielleicht sollte ich eine Theatergruppe in Greenhill gründen. Ich dachte an meinen „Darstellendesspiel“ Unterricht denken, an meine Lehrerin Frau Ziegler, von der ich einiges lernen konnte, aber auch an meine Zeit mit der Gruppe von „Was hießt hier Liebe“ mit der ich gewachsen bin.
Zum Schluss, bekam ich viele warme & dankbare Worte & einige der Studenten baten mich am Ende noch um ein paar persönliche Tipps& Tricks, die ich ihnen gerne gab. Desweiteren fragte mich die der Regiestab, ob ich nicht jeden Montag kommen könnte, um den Fortschritt der Gruppe zu sehen/beurteilen.
Den Abend verbrachte ich dann überglücklich, mit einem Gefühl, dass ich nützlich gewesen bin, in einem Pub.
Was für ein wunderbarer Abend dieses doch war. Nur ein kleiner Fehler legte sich auf den so perfekten Tag. Mein Freund Jason ging mir abhanden. So kehrten wir ohne Jason zurück zum Stranmillis College, wo ich dann erfuhr, dass mein Kumpel mit zu einem Mädchen gegangen ist. Ich hatte den Schlüssel & legte mich schlafen. Plötzlich klingelte mein Handy. Jason schrieb mir, dass er morgen rechtzeitig zurück sei, um mich pünktlich nach Greenhill zurück zu fahren, da ich am nächsten Tag arbeiten musste.
Fazit für diesen Tag: Ich habe viele super nette Menschen kennengelernt. Vielleicht sogar einen Platz in einem neuen Umfeld gefunden & habe seit langem mal wieder aktiven Kontakt mit dem Theater gehabt.

Dienstag 08. November 2011
An diesem Tag ging alles drunter & drüber. Jason war natürlich nicht rechtzeitig da, also schrieb ich Rod, meinem Volunteercoordinator eine Sms, dass ich es nicht rechtzeitig schaffen würde, in Greenhill zu sein, aber so schnell wie irgendwie möglich zu erscheinen. Die Antwort war einfach wunderbar: Kein Stress, hier ist nichts los. Also lass Dir Zeit. Puhh, nochmal Glück gehabt. Also versuchte ich Jason zu kontaktieren, um ihn zu fragen wo er denn steckte, doch erreichen konnte ich ihn nicht. Ich entschied nochmal ne Runde zu schlafen. Gegen Mittag wurde ich von Jasons Freunden geweckt, die ins Zimmer kamen, sich auf & vor das Bett setzten, den TV samt Playsation II anmachten & Rugby 2002 zu spielen begannen. Wow das nenne ich mal „stark“. Und um 1pm kam Jason dann auch endlich. Muss sagen besonders gut sah er an diesem Tage nicht aus. So wurden erst einmal Scherze auf seine Kosten gemacht & ich erzählte ihm, dass ich gefeuert wurde. In der Zwischenzeit, hatte ich eine weiter Nachricht von Rod bekommen, in der er mir erzählte, dass ich heute mit ihm & zwei Andren auf einen Event fahren würde, auf dem wir Greenhill vorstellen sollten. Vorher sollte es noch ein leckeres Mittagessen auf Kosten des Outdoorcenters geben. Treffpunkt 2pm vor China China. Schnell geduscht, angezogen & Zähne geputzt, brachte mich Jason zum vereinbarten Treffpunkt.
Ich vermisste die Jungs jetzt schon.
Nach dem Mittag essen ging es dann auch schon weiter zum Event. Hier stellten sich einige Einrichtungen vor, die mit Jungen Menschen arbeitet, unter anderem verschiede Outdoorcenters & ähnliches. Die Veranstaltung verging im Fluge, worüber ich echt froh war, denn mit Schlafmangel lässt es sich eben schlecht arbeiten.
Doch eine lustige Story zum Ende des Tages. Als sich die Veranstaltung dem Ende zuneigte, gab es noch Essen, sprich: kleine Wraps, Sandwiches. Fingerfood eben. Rod & Lea, kamen dann auf die Idee doch einfach ein Tablett mit ca. 100 Sandwiches mitzunehmen, damit die anderen Volunteere in Greenhill auch was davon hatten. Also ließen sie ein ganzes Tablett mitgehen, was ziemlich komisch aussah…
In Greenhill angekommen, fragte Stefan mich, ob ich nicht mit ihm & Aidan ins Kino gehen möchte. Machien Gun Preacher.( http://www.imdb.com/title/tt1586752/ )  Ich entschied mich trotz aller Müdigkeit dazu sie zu begleiten.
Der Film war einfach nur schockieren. Er handelte von Kindersoldaten im Sudan & einem Amerikaner der sich dazu entschloss, diesen Kindern zu helfen indem er ein Dorf für sie baute.
Nach der Rückkehr fiel ich tot ins Bett.

Mittwoch 09., Donnerstag 10., Freitag 11. November 2011
Am Mittwoch geschah in Greenhill nichts. Die Wochen werden ruhiger & ruhiger. Kaum Gruppen unter der Woche. Also stehen Aufräum arbeiten auf dem Plan. Die drei Tag erinnerten mich sehr an meinen Zivildienst bei den Elber-Weser-Werkstätten. Was macht man dort in Herbstmonaten. Genau! Laubfegen. Ich erinnere mich gut daran, dass die Hauptbeschäftigung zu dieser Jahreszeit eben genau dieses war. Doch muss ich auch sagen, dass meine Jungs von EWW gefühlte hundert Mal besser Laubfegen können, als meine Volunteerkollegen hier. Morgens aufstehen, Besen in die Hand nehmen & sich wünschen, dass die EWW Pritschen/Busse am Horizont erscheinen um uns dann zu zeigen wie es richtig geht. Ich bin mir sicher dann hätten wir nur einen Tag gebraucht. Mir schoss es durch den Kopf, wie geht es ihnen wohl, jetzt so ganz ohne Zivis? Geht es allen gut? Ist mein Freund Roman wieder auf den Beinen?
Am Freitag stand dann auch noch ein Hausputz an. Stefan & ich hatten beschlossen, dass sich einiges ändern muss. Die Wohnsituation war so nicht mehr hinzunehmen. Lag doch der letzte Putz ca. 1 Jahr zurück. Also wurde geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt & geputzt. Am Abend musste ich dann den Job des Grouphost übernehmen für die Gruppe National YMCA Ireland. Als ich kurz vorher erfuhr, dass die Jungs & Mädels aus Kilkeel kommen, erwartete ich nur schlimmes. Und so kam es auch. Wieder einmal super coole Typen, die keinen Bock zu nichts hatten. Also brachte ich schnell den Saftytalk hinter mich & verschwand dann auch schon in unserer sauberen Unterkunft.  Florian war die ganze Woche in Deutschland & so war die Freunde riesig ihn an diesem Abend wiederzusehen. Nach einer langen & ausführlichen Schilderung der Woche, gingen wir dann auch schon ins Bett.

Samstag 12. November 2011
Happy Birthday Josi.
An diesem Wochenende stand eine Vielzahl an Session an. Den Auftakt mache eine Initiativesession mit der YMCA Gruppe an. Hier musste ich drei der Gruppenmitglieder mit einer Disziplinarstrafe reglementieren, da sie die Gruppendynamik derart störten, dass es nach mehrfachem Auffordern des Unterlassens, diesen nicht folgten. Beim Zweiten Teil der Session, dem Bridgebuilding holte ich sie dann wieder dazu. Sie entschuldigten sich mit einem Brief bei mir & die Sache war vergessen.
Den Nachmittag hatte ich dann frei & am Abend bat mich die Gruppe um ein Campfire von 2100h-000h & einer Nightsession von 0000h bis 0300h. Wie sollte man einer National YMCA Group so etwas abschlagen. Also machten wir einen Deal. Ich half ihnen beim entfachen des Feuers & würde sie dann aber alleine lassen. So wurde es dann auch gemacht. Die Nightline & Nightwalk session, war so ziemlich das Schlimmste überhaupt. Und wer es nicht die Gruppe gewesen, hätte ich sie vorzeitig abgebrochen… War einfach nur froh, als ich dann um 3am mit Flo & Clair im Wohnzimmer saß & wir uns noch eine nette Nacht machten.

Sonntag 13. November 2011
Happy Birthday Luna.
Der Heutige Tag startete mit einem Kirchenbesuch. Anlass war der Remembrance Day UK an dem allen gefallen Soldaten ab dem WW I gedacht wurde. Ich war gewillt, durch all die Gespräche & Diskusionen mit Stefan der Kirche eine zweite Chance zu geben, da sich mein Bild über Gott doch drastisch geändert hat. Also war ich mich in Schale, Rod hatte mir ein Anzug geliehen, & Stefan, Rod & ich fuhren nach Kilkeel in die Kirche. Der Morgen wäre super gewesen, wäre ich nicht so müde gewesen & hätte der Pastor nicht über Hitler gepredigt. Doch im Großen & Ganzen war es recht interessant.
Am Nachmittag hatte ich dann eine Medium Boulderin‘ Session. Nicht nur dass es meine erste Session ganz alleine war, sondern auch dass es eine Geburtstagsfeier war, stimmten mich super auf die kommenden Stunden ein. Amy, ein junges Mädchen aus Belfast, veranstaltete anlässlich ihres 12 Geburtstages eine Pre-Birthdayparty, da sie eigentlich erst am 25 November Geburtstag hat, aber da das Wetter schon zu kalt sein könnte. Die Gruppe war einfach unbeschreiblich. Sie harmonierten, lachten & unterstützen sich gegenseitig. Es gab keinen Außenseiter, kein Streit, keine Zickerrein. Man merkte sofort, dass diese Mädchen aus gutem Elternhause kommen & alles die Grammarschool(Gymnasium) besuchten. So verbrachten wir eine extra lange Session im Tollymoreriver.  Es wurde die beste Session, die ich je in Greenhill erlebte. Auch hier unterstützte mich Flo wieder. Wir sangen, alberten & lachten zusammen. Ich brachte ihnen ein wenig deutsch bei & sie mir englische Wörter die zuvor noch nie gehört hatte. Am frühen Abend feierten sie dann Amys Geburtstag mit allem drum & dran. Es gab Geschenke, Kuchen & Konfekt. Von Rod bekam ich eine ganz liebe Sms, in der er uns lobte für unsere Arbeit, dass er froh sei, dass wir da sind & dass er sicher ist, dass das ein Geburtstag war, an den sich alle erinnern werden.
Für die nächsten Tage hatte ich vor wieder nach Belfast zu fahren um dort Zeit mit Jason zu verbringen. Also fragte ich die Gruppe ob sie mich mit nach Belfast nehmen könnte, was überhaupt kein Problem war. So machte ich mich auf & die Fahrt war ebenso lustig wie sie Session zuvor. Wir alberten mit Amys Großvater & drei der Mädchen. Ein weiterer Grund war, ein Mädchen aus der PANTO Gruppe, die noch ein paar Fragen hatte. Wir trafen uns zum Essen & gingen nochmal alles durch. Anschließend schlenderten wir durch Belfast, guckten uns die Queens University an.

Montag 14. November 2011
Nach einer eisigen Nacht im Botanischen Garten der Universität, weil ich Jason mal wieder nicht erreichen konnte. Machte ich mich auf einen warmen Platz zu finden. Die Kälte der Nacht hatte mich gelähmt. Ich konnte weder meinen Kopf noch meine Arme oder Beine bewegen. Welch blöde Idee es doch war, sich für den Botanischen Garten zu entscheiden. Doch dieses war der einzige Ort, von dem ich dachte, dass er sicher wäre, da er von einem hohen Zaun umgeben wurde & dort auch Sicherheitspersonal patrouillierte.  Ich kletterte also über den Zaun & suchte mir ein einladendes Gebüsch in dem ich mich versteckte. Wie auch immer. Ich schleppte mich also in ein Starbucks & wärmte mich erst einmal auf. Als nächstes sollte der Besuch des Ulstermuseums anstehen. Doch wie überall auf der Welt haben Museen am Montag geschlossen. Also blieb mir nichts anderes übrig als geschlagen nach Newcastle zurückzukehren. Jason hatte die ganze Woche keine Zeit & alleine wollte ich nicht zur PANTO gehen. Vielleicht in zwei Wochen wieder. So fuhr ich mit dem Bus zurück nach Hause. Besser gesagt, ich fuhr zu Aidan um mit ihm ein paar Stunden zu verbringen.
Bei ihm angekommen, erzählte ich ihm von meinem Abenteuer. Am Abend aßen wir zusammen & schauten noch eine DVD. Ich viel müde & schlapp ins Bett.

Dienstag 15. November
Heute schlief ich erst einmal aus. Um mich von der gestiegen Nacht zu erholen. Mein Tag startete sozusagen mit meinem Mittagessen. Fischstäbchen & Pommes. Dann machte ich mich an das Schreiben meines Blogs. Wollte ich doch schon seit Tagen dieses machen. Noch immer funktioniert das Internet in unsere Unterkunft nicht. Was für mich bedeutet, dass ich gleich, wenn ich fertig geschrieben habe, rüber laufen muss, um das Geschriebene hochzulade. Was steht heute sonst noch an. Wir werden, Aidan, Flo, Stefan & ich ins Kino fahren, denn jeden Dienstag ist in Downpatrick „crazy Tuesday“ wo alle Filme egal ob 3D oder nicht nur 3,50£ kosten. Wir wollen uns Immortals (http://www.imdb.com/title/tt1253864) angucken & ich muss ehrlich sein, dass ich auf diesen Film schon seit Monaten warte.
Doch vorher werde ich noch mein Workout machen müssen & Wäsche waschen.
Die nächsten Tage sind auch wieder ruhiger.
Ich wurde gebeten mal etwas persönlicher zu schreiben.
Jetzt da ich nun schon mehr als drei Monaten weg bin hat sich schon einiges geändert. Ich hatte bisher viel Zeit über vieles nachzudenken, was glaube ich mal ganz gut tut. Desweitern habe ich wieder angefangen zu lesen, was echt schön ist. Was beschäftigt mich? Momentan beschäftigt mich Religion. Weil ich so viel darüber höre & lese, denn dieses Thema ist hier in UK ziemlich präsent. Wie ist der Urknall zustande gekommen. Vielleicht war es ja doch Gott? Aber vielleicht auch nicht. Also scheut euch nicht mich näher zu fragen, wenn es euch interessiert wo ich momentan stehe.
Aber mich ärgert auch, dass das Training so langsam voranschreitet. Wenn man weiß, dass man die Prüfung jetzt schon machen könnte, aber die Gruppe & die Organisation es nicht zulässt. So was ist ärgerlich. Und gestern habe ich eine Information bekommen, dass ein Kumpel von mir, Harry, den ich beim Kanufahren kennengelernt habe & mit dem ich super Gespräche führen konnte, Harry ist Level III Coach, Mitte 40 & arbeitet als Freelancer in Northern Ireland, sich einen tödlichen Virus eingefangen hat. Und zwar beim Kayakin‘ in Belfast auf dem Logan River. Und genau auf diesem wollte ich noch diesen Monat paddel gehen. Der Virus wird durch Rattenurin übertragen & legt erst das komplette Immunsystem lahm, dann greift er das Nervensystem an. Die meisten Menschen sterben innerhalb von einer Woche. Und Harry liegt nun schon des längerem im Koma. Ich wusste nicht was ich machen sollte. In jedem Gewässer kann man sich so etwas einfangen. Selbst auf meinem Castelvellanlake. Wieso hat uns das keiner Vorher gesagt. Die Symptome. Ich wusste nicht ob ich überhaupt noch aufs Wasser wollte. Ob ich junge Menschen eine solchen Gefahr aussetzten kann, wo wir doch immer ins Wasser gehen & toben? Wo jeder Wasser in den Mund bekommt? Fragen über Fragen. Doch heute Morgen erfuhr ich dann dass es auf dem Wege der Besserung ist & ich muss ehrlich sagen, dass mir ein Stein vom Herzen gefallen ist. Dennoch werde ich die Kinder jetzt vor jeder Session über die Symptome aufklären. Das ist das Mindeste was ich machen kann.
Mir fehlen viele Menschen aus der Heimat. Wie meine Familie, meine Freunde, mein Fahrrad & tatsächlich der Deich. Aber all das wird ja noch da sein wenn ich wieder zurück komme.
Im Großen & Ganzen bin ich aber doch sehr sehr zufrieden hier. Ich genieße die Natur, die Stille, alles Neue & die Sprache. Es geht soweit, dass ich mit dem Gedanken spiele, noch ein Jahr wegzubleiben & nach Greenhill in ein auf Wassersport spezialisiertes Outdoorcentre in Scotland zu gehen. Aber wer weiß. Ich freue mich auf alles was kommt. Doch habe ich auch Lust zu Uni zu gehen, da mir die Tage bei Jason, so gut gefallen haben & ich einfach Lust habe Medizin zu studieren. Zu lernen, zu diskutieren…

Soviel von mir. Schade, dass man so wenig von zuhause hört aber vielleicht ist es eben so…
Desweitern wurde ich gebeten meine Adresse hier mal niederzuschreiben, was ich heute tun werde:

Greenhill YMCA
Donard Park
Newcastle
BT33 0GR
Northern Ireland, UK