Hej hoffe euch geht es genauso gut wie es mir geht!?
Das letzte Mal dass ich geschrieben habe, war ja nun letzten Dienstag. Ich überspringe den Mittwoch, da an diesem Tag nichts wirklich was besonderes passiert ist. Es war ein normaler ruhiger Tag im Outdoorcentre Greenhill.
Donnerstag 17. November 2011
Der Morgen dieses Tages versprach einen ungemütlichen Tag. Der Himmel wurde von dunkeln Wolken verdeckt & auch der Wind machte es nicht unbedingt besser. Umso mehr wunderte ich mich, dass dennoch ein Kanutraining anstand. Bei dem Wind ist es nun wirklich kein Kinderspiel ein Kanu zu beherrschen, wenn die Stokes nicht im Schlaf beherrscht werden. Ray unser Coach konnte an dem Tag nicht mit uns kommen & so übertrug er mir die Verantwortung & Trainingsleitung. Wir entschieden uns dazu auf Newcastle‘s Swanlake zu paddeln. Dieser ist ein Ausläufer des Shimnariver & liegt nur ca. 200m von der Irischen See entfernt. Was das heißt könnt ihr euch ja vielleicht vorstellen. Genau, noch mehr Wind!
Naja ich sah es als Challenge & ging mit großer Vorfreude an die Sache. Doch schon kurze Zeit später, wurde mir klar, dass das ganze Unterfangen ein einziger Reinfall war. Die anderen wurden von dem Wind gegen das Ufer auf der anderen Seite gedrückt & hatten Schwierigkeiten sich von dort aus zu befreien. Also versuchte ich ihnen zu erklären, dass die Sitzposition sehr wichtig ist bei windigen Verhältnissen & es klappte schon etwas besser. Doch das Wiederholen der Strokes war nicht möglich & so machten wir ein wenig Rescuetraining. Ich kenterte für jeden einmal, dass sie mich entweder mit dem X-Rescue oder dem Curl-Rescue retten konnten. Nach dem Mittag beschlossen wir dann das Training zu beenden. Es hatte einfach keinen Sinn, desweitern fing es an in Strömen zu regnen.
Der Höhepunkt des Trainings war jedoch, dass ich einen Otter gesehen habe, die, wie ich mir hab sagen lassen, äußerst selten sind. Welch elegante Tiere…
Freitag 18. November 2011
Auf diesen Tag haben wir schon die ganze Woche gewartet. Sollte es doch ein ganz besonderer Tag werden. Wir hatten eine Einladung des 5* Hotels Slieve Donard bekommen (http://www.hastingshotels.com/slieve-donard-resort-and-spa ) ihren Spabereich für drei Stunden zu nutzen. Als Gegenleistung, luden wir sie ein im Januar eine unsere Session, es wird wahrscheinlich deep Boulderin‘ werden, mit zu machen & zwar mit dem gesamten Team.
Also der Tag begann mit einer ausgedehnten deep Boulderin‘ Session, die uns die Kälte so richtig in die Knochen treiben sollte. Es war echt super lustig, da man hier gut sehen konnte, wo der einzelne Volunteer seinen Schwerpunkt gesetzt hat, denn die Kletterleute sahen echt super aus. Ihre Bewegungen im Wasser, wahrscheinlich genau wie ich an der Kletterwand!*hahaha*
Nach guten 90min ging es dann völlig durchgefroren in den Spabereich. Dies war eine völlig andere Welt. Eben noch gegen die Wassermassen angekämpft, schon fand man sich in einem beheizten Luxuspool, einer Sauna, Dampfbad oder Jacuzzi wieder. Ein Traum. Alles wurde gestellt. Ein gutriechendes Handtuch, Wasch- & Bodylotion. Würde euch gerne eine Duftprobe geben, dann würdet ihr vielleicht meine Schwärmerei verstehen. Der Ausblick auf die Irische See & die Mourne Mountain setzte dem ganzen noch ein Krönchen auf.
Doch nach drei Stunden war es dann auch genug. Kaum vorstellbar wie sehr heißes Wasser einen betäubt. Anschließend ging es dann nach Kilkeel zum Fish & Chips essen. Rods Bruder ist Fischer & hat einen eigenen Laden. Der lud uns also alle ein. Ich war anfänglich etwas skeptisch, da mein erstes Treffen mit Mr. Fish & Chips ja nicht so toll war, wie ihr vielleicht noch in Erinnerung habt, doch wurde positiv überrascht. Dieses Mal war es nicht so fettig & vom Geschmack her, recht gut. Was mich aber total umgehauen hat, war ein sogenannter battered Marsbar. Dieser schmeckt ähnlich wie ein Crep mit Nutella.
Am Abend hatten Flo & ich dann noch eine Session. Nightwalk. Diese Session mag ich ziemlich gern, da es sich hierbei, wie der Name schon sagt, nur um einen nächtlichen Spaziergang handelt, aber wenn die Gruppe gut ist & das war sie, kann man viele verschiedene Aufgaben stellen wie zum Beispiel, dass sie sich überlegen sollen was sie vom Wochenende erwarten, welche Superkraft sie haben würden könnten sie frei wählen, warum & was sie damit als erstes machen würden. All solche Fragen. Ich mag es weil man die Leute dann schnell kennenlernt & so eine nette Beziehung aufbauen kann, welche die Tage angenehmer werden lassen. Ich war für die Gruppe Co-Grouphost, da Flo & ich uns dazu entschieden haben, all unsere Grouphostaufgaben zusammen zu erledigen. Also gibt es immer einen Headgrouphost & eben einen Assistenten. Wieder bestand die Gruppe aus jungen Mädchen, mit denen man super arbeiten konnte. Aus Scherz erklärten wir ihnen, dass sie buoyancy aids tragen müssten, was sie auch ohne zu hinterfragen machten. Flo & ich mussten die ganze Zeit lachen, weil es schon recht komisch aussieht, wenn eine Gruppe im Wald mit Rettungswesten unterwegs ist. Doch genau solche Späße machen es eben aus.
Wieder in Greenhill angekommen, empfing ich dann meine Gruppe, Belfast unemployed resource group(BURG) Wie man dem Namen sicher schon entnehmen kann, war diese Gruppe, das komplette Gegenteil. Aber auch hier, mit ein paar lockeren Sprüchen, konnte ich den Großteil der Gruppe auf meine Seite ziehen.
Was für ein toller Tag es doch war.
Samstag 19. November 2011
Der Tag startete mal wieder mit einem Morningwalk. Die BURG Gruppe hatte ich überreden können, mit mir den Sonnenaufgang anzugucken. Zu meinem Erstaunen, kamen tatsächlich 10 von 18 Leuten mit. Respekt & dass um 7am.
Am Vormittag sollten Flo & ich dann eigentlich mit der Mädelsgruppe medium bouldern gehen. Aber da der Wasserspiegel zu hoch war, mussten wir die Session absagen & spielten stattdessen mit ihnen Lasertag. Am Nachmittag sollte eine medium boulderin‘ session mit der BURG-Group anstehen, aber auch die wurde abgesagt. Wir gingen Raftbuilding was ziemlich lustig war, denn die Flöße wurden auf einer Wiese gebaut, die komplett schlammig war. Dennoch scheute sich keiner der Guys ordentlich mit anzupacken.
Was besonders schön war, war das Jason um 1pm mich besuchen kam & den ganzen Nachmittag mitgemacht hat. Gegen Abend fuhren wir dann zu Aidan, kochten zusammen & guckten Captain America. (http://www.imdb.com/title/tt0458339/ )
So verging der Tag im Fluge.
Sonntag 20. November 2011
Am Morgen stand eine Zipline session mit der BURG-Group an. Diese war aber echt kurz, da die meisten keine Lust dazu hatten & lieber die Zeit mit rauchen totschlugen. Sowohl meine Gruppe als auch Florians verließen Greenhill um 2pm. Flo & ich entschieden uns dazu, den Abend mit the Big Lebowski(http://www.imdb.com/title/tt0118715/ ) & withe russian zu verbringen, also mussten wir nochmal zu Tescos um alles vorzubereiten. Um 4pm ging es dann in die Anchorbar um Kevin & Liverpool im Spiel gegen Chelsey zu unterstützen, denn wenn Liverpool gewinnen würde, würde Kev 140£ gewinnen & am Abend eine kleine Feier spendieren. Und so kam es dann auch. Liverpool gewann mit 2:1 & die Party konnte beginnen. Doch genauso schnell wie sie begonnen hatte, endete sie auch für alle bis auf Flo & mich. Warum kann man sich ja vielleicht denken. Irische Trinkfestigkeit! Nicht vorhanden!
Naja Flo & ich guckten dann doch noch the Big Lebowski & gingen dann ins Bett.
Montag 21. November 2011
Die nächsten zwei Tage fahren wir ins Share Holiday resort (http://www.sharevillage.org/ ). Ein Outdoorcentre ähnliches Center, welches wir uns mal angucken wollten, damit wir sehen wie woanders gearbeitet wird. Im Gegenzug kommen die Staffmember im Jan oder Feb zu uns.
Nach einer zwei stündigen Fahrt & einem guten Mittagessen, stand dann unsere erste Aktivität auf dem Plan. Segeln. Darauf freute ich mich besonders, denn das letzte Mal das ich gesegelt bin liegt ja nun schon etwas her. Das Center ist gesamt deutlich größer als Greenhill, aber nicht so modern. Der Schwerpunkt liegt auf Spaß & Kommerz, Greenhill dagegen hat ja den Schwerpunkt auf pädagogisches Arbeiten, Teambuilding & Kommunikation. Die Session, war ziemlich toll. Jeder bekam ein einzelnes Boot & schon konnte es losgehen.
Nach der Session gingen wir einkaufen, da wir unsere Dinner selber kochten. Den Abend verbrachte ich vorerst nur mit Flo. Wir erkundeten das Gelände & entdeckten dabei einen Raum, in dem man ein Tanzspiel auf der Nintendo Wii spielen konnte, was wir auch gleich machten. Später kamen noch die anderen dazu & so entwickelte sich schnell ein Dancebattle. Da Flo & ich sehr müde waren, gingen wir aber auch rechtzeitig ins Bett, sollte der nächste Tag doch mit Bananaboat anfangen.
Dienstag 22. November 2011
Beim Aufwachen & dem ersten Blick aus dem Fenster, erspähten meine Augen den ersten Frost. War es wirklich eine solch gute Idee bei der Temperatur Bananaboat fahren zu gehen? Marc, unser Instructor kam während des Frühstücks in unsere Unterkunft um zu fragen, ob wir denn wirklich die Session wahrnehmen wollten, Flo & ich entschieden uns dazu, es trotz der Kälte zu wagen. Leider waren wir die einzigen.
So schmissen wir uns in unsere Neoprenanzüge & marschierten zum Upper Lough Erne(Wie ein großer See). Die Luft war eisig. Als wir das Wasser erreichten, fanden wir eine sanfte Schicht Eis vor. Wir ließen unsere müden Körper in das Nass gleiten & sofort umhüllte uns ein kalter Schauer. Wie lange würden wir es wohl in diesen Umständen ohne bleibende Schäden überleben. Marc stand auf dem Steg & bat uns, doch von diesem warnsinnigen Vorhaben abzusehen. Doch wir blieben hart. Also ließ er das Motorboot an & wir befestigten die Banane. Auf ihr sitzend fuhren wir in die Fluten des Loughs. Der Wind & der Schaum der Wellen umspielte unsere Gichter. Schon nach kurzer Zeit verließ das Gefühl unsere Finger & es wurde immer schwerer sich am sicheren Griff festzuklammern. Ich drehte mich zu Flo um & konnte den Frost auf seinem Gesicht sehen. Doch irgendwas war nicht richtig. Seine Augen waren geschlossen & sein Körper hing leblos im Griff. Panik stieg in mir hoch. Ich versuchte Marc Bescheid zu geben, doch auch ich merke die Kraft meinen Körper verließ. Ich konnte kein Wort über die Lippen bringen. Die nächste scharfe Kurve kam. Die Banane kippe bedrohlich zur Seite. Mit letzter Energie konnte ich mich in die Kurve hängen & somit das vielleicht tödliche Kentern verhindern. Doch als ich mich umblickte war von Flo keine Spur mehr zu vernehmen. Ich bemerkte wie auch ich langsam zur Seite kippte. Meine Augen wurden so schwer, dass ich sie nichtmehr aufhalten konnte. Ich spürte nur wie sich eine Träne den Weg zum Kinn bahnte, dieses jedoch nicht erreichte, da sie sich frierend in meine Haut brannte. Ich durchbrach die Wasseroberfläche & spürte wie mich das Lough zu sich nahm. Es machte einen Ruck & die Fahrt ging los. Welch schreckliche Vorstellung. Doch alles sollte anders kommen. Die Session war sowas von spaßig, auch wenn die Windverhältnisse wirklich kräfteraubend waren, wurden wir damit belohnt, dass wir selber das Motorboot fahren durften & so erkundeten wir das riesen Lough & beendeten den Vormittag überglücklich. Am Ende entschied ich mich noch ein paar Runden schwimmen zu gehen. Denn im Vergleich zur gefühlten Temperatur, kam mir das Wasser wärmer vor. Was es aber definitiv nicht war.
Dann ging es nach Belfast. Wir besuchten den Continental Market & brachten Flo zum Bahnhof. Dieser muss die ganze Woche mit seiner Organisation an die Nordküste, um an einem Seminar teilzunehmen. Der Continental Market ist wie der Name schon deutlich macht, ein Internationaler Weihnachtsmarkt, mit Ständen aus der ganzen Welt, unter anderem auch Deutsche. So ist es möglich original deutsche Bratwurst & Glühwein von deutsch sprechenden Menschen zu kaufen. Die Preise sind natürlich unvorstellbar hoch. Aber es ist ein gutes Gefühl ein wenig Heimat zu sehen & zu riechen.
Ich bin echt unendlich froh, dass Flo hier ist. Als wir den Nightwalk hatten war einer der Aufgaben in kleinen Gruppen zu sagen wie man den anderen wahrnimmt. Und Flo & ich haben das dann auch gemacht. Mir ist bei erklären klar geworden, dass es nicht das wäre, wenn er nicht hier wäre. Natürlich gibt es da auch noch Jason & Aidan zu den ich ein anderes Mal komme. Doch Flo ist ja nun immer hier. Wir reden viel, albern viel & machen viel Musik zusammen. Es ist einfach gut jemanden wie ihn zu haben. Wir kennen uns ja nun erst knapp 4 Monate aber unser Gefühl, spielt uns vor als würden wir uns schon eine Ewigkeit kennen.
Wir haben zwar ziemlich unterschiedliche Meinungen & komplett andere Ansichten vom Leben, aber dennoch harmoniert es einfach. Ich kann gut mit ihm arbeiten & wir ergänzen uns perfekt.
Thor befor sailin' @Share Centre |
Pool @ Slieve Donard Resort & Spa |
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Slieve Donard Resort & Spa |
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