Nun endlich nach über einer Woche komme ich dazu meine Lieben auf dem Laufenden zu halten. Wie immer war es eine recht durchwachsene Woche. Mit viel Stress aber auch viel Freizeit, in der ich entweder ruhte oder diskutierte. Dazu kam am Freitag noch ein Internetausfall, der bis heute anhält. *blöd & gut*
Aber lasst uns zurück zum letzten Eintrag gehen. Fortsetzen will ich am Sa an dem ich zwei Sessions hatte.
Samstag 05. November 2011
An diesem Tage standen zwei Sessions auf dem Plan. Am Morgen Canoein‘ mit einer Gruppe aus Kilkeel & am Nachmittag eine Raftbuildin‘ Session mit einer Daygroup aus Belfast.
Die Morgensession war alles andere als entspannend & spaßbringend. Die Gruppe bestand aus Jugendlichen zwischen 16-18. Wir teilten die Gruppe in zwei kleinere. Die eine bestand nur aus Mädchen die andere aus „Möchtegern“ Jungs & wie sollte es anderes sein, bekamen Aidan & ich die 2. Gruppe. Am See angekommen, in die Kanus verteilt, ging es dann los & die „ach so starken“ Boys paddelten wie eine Kindergarten Gruppe, nur noch schlimmer. Im Laufe der Session begannen sie dann sich gegenseitig zu beschimpfen, nass zu spritzen. So war ich nahezu der einzige der wirklich paddelte, obwohl mein Job doch das steuern des Kanus war. Naja, ich war einfach nur noch froh, dass die Session schnell zu Ende war.
Die Nachmittagsession hingegen war wirklich toll. Die Gruppe war ganz angenehm. Wieder am See, begannen wir zwei Flöße zu bauen. Ich hatte Flo & Clair zur Unterstützung mit. Außerdem sollte Flo mal sehen wie eine Raftbuildig‘ Session abläuft.
Den Abend verbrachten wir wie so häufig, mit reden & nettem Beisammensein.
Sonntag 06. November 2011
Dieser Sonntag war ein dritter „Dayoff“ für mich. Da ich nicht on Session war, wir sonntags kein Staffmeeting haben & alle Fulltimestaff an diesem Tag frei haben, konnte ich ausschlafen & den Tag bis zum Abend mit Lesen, Nachdenken & Nichtstun verbringen. Dann gegen 7pm holte mich mein Freund Jason ab, mit dem ich nach Belfast fuhr, um dort mit ihm bis Dienstag Zeit zu verbringen. Wir entschieden uns dazu, die Nacht in einem Nightclub zu verbringen. Auf ging es zur Box. Dieser Nachtclub ist in der Odyssey Arena ein Multikomplex Gebäude, in dem an diesem Abend die MTV EMA’S stattfanden. Die Nacht war super, zwar mit einigen kleinen Zwischenfällen, aber auf die wollen wir hier nicht weiter eingehen.
Post scriptum: Jason studiert am Strandmillis College. Diese Universität sieht ein wenig aus wie Hogwarts, wobei man fairerweise sagen muss, dass ziemlich viele Gebäude in UK aussehen wie Hogwarts. Was ich total toll finde, ist dass sich auf dem Universitätsgelände auch die Unterkünfte für Studenten befinden. So läuft man durch eine kleine separate Stadt, die nur aus Studentenhäusern besteht.
Montag07. November 2011
Dieser Montag war einer der tollsten Tage hier in Northern Ireland. Nach der Nacht & den ersten Stunden Schlaf auf dem Boden vor Jasons Bett, waren alles andere als erholsam. Doch als Jason dann am Morgen zum Unterricht ging, wechselte ich sofort den Schlafplatz & krabbelte dessen Bett. Dort schlief ich dann bis zum Mittag & wurde von Jasons Nachbarn, Conor, geweckt. Zum Mittag ging es dann mit Jason, Adam, Adam, Conor & mir zu Starbucks, erst mal n Kaffee trinken. Die Jungs waren alle echt super nett & so schloss man sich schnell ins Herz. Einer der Adams erzählte uns, dass er später am Tag zum Blutspenden gehen würde & da ich schon immer Mal Blutspenden wollte, entschieden wir uns, nachdem wir Mittag gegessen hatten, ebenfalls zum Blutspenden zu gehen. Den Mittag aßen wir in einem kleinen Studentenrestaurant namens Yam. Hier gab es für 7Pfund ein super frisches Mahl. Ich hatte als Vorspeise die Suppe des Tages & als Hauptgericht einen unbeschreiblich guten Burger mit hausgemachten Wedges(Breite Pommes). Gesättigt aber mit einem mulmigen Gefühl ging es dann zum Blutspenden. Ich wusste nicht was mich erwartet, war es so wie Blutplasma spenden, was ich ja schon unzählige Male gemacht hatte. Doch der Unterschied lag darin, dass man beim Blutplasmaspenden, ja das Blut wieder zurück bekommt & dadurch kein Verlust des Blutdrucks entsteht. Beim Blutspenden hingegen gibt man tatsächlich 400ml ab.
Die Dame am Empfang war so freundlich, dass schnell alle Sorgen vergessen waren. Nach der Spende fühlte ich keinen Unterschied. Ich bekam dann meinen offiziellen „Blood-donation-pin“ & einen leckeren frisch gepressten Orangensaft mit Fruchtfleisch.
Nach dem Spenden ging es dann weiter zur PANTO Probe von Jason. PANTO? Was ist das?
PANTO ist eine reine Studenten-Theatergruppe. Sprich: Sowohl Regie, Produktion als auch die Schauspieler sind Studenten. PANTO ist aber speziell die Übertriebene Darstellung von bekannten Stücken. Diese Spielzeit performt die Gruppe „Beauty and the Beast“ Da die Probe drei Stunden gehen sollte, entschied ich mich dazu Notizen zu machen. Schon nach kurzer Zeit gesellten sich ein paar der Schauspieler zu mir & fragten was ich denn notiere. Ich antwortete, dass ich nur so Notizen machen für mich. Aber dann kam ein Mädchen & erklärte mir, dass ich von der Shakespeare Company Germany komme & hier bin um Talente zu finden. Ich suchte Jason & fand ihn mir entgegen nickend hinter einem Vorhang stehen. Sofort war mir klar, dass dieses ein Spiel sein sollte. Ich antwortete dem Mädchen Emely, ja das ist schon richtig aber nicht von Bedeutung & dass sie mich einfach nicht beachten sollten. Ich erklärte ihnen was ich denke, was ich ändern würde usw.
Später stoß noch die Regisseurin dazu & fragte ob ich am Ende nicht was zum Gesehenen sagen könnte. Ja ich konnte. So hielt ich ca. 40min einen Vortrag zu dem Stück, zum Schauspiel allgemein & was ich ändern würde. Während der ganzen Probe musste ich an meine Theaterzeit in Deutschland denken & in mir wuchs das Bedürfnis auch wieder auf der Bühne zu stehen. Vielleicht sollte ich eine Theatergruppe in Greenhill gründen. Ich dachte an meinen „Darstellendesspiel“ Unterricht denken, an meine Lehrerin Frau Ziegler, von der ich einiges lernen konnte, aber auch an meine Zeit mit der Gruppe von „Was hießt hier Liebe“ mit der ich gewachsen bin.
Zum Schluss, bekam ich viele warme & dankbare Worte & einige der Studenten baten mich am Ende noch um ein paar persönliche Tipps& Tricks, die ich ihnen gerne gab. Desweiteren fragte mich die der Regiestab, ob ich nicht jeden Montag kommen könnte, um den Fortschritt der Gruppe zu sehen/beurteilen.
Den Abend verbrachte ich dann überglücklich, mit einem Gefühl, dass ich nützlich gewesen bin, in einem Pub.
Was für ein wunderbarer Abend dieses doch war. Nur ein kleiner Fehler legte sich auf den so perfekten Tag. Mein Freund Jason ging mir abhanden. So kehrten wir ohne Jason zurück zum Stranmillis College, wo ich dann erfuhr, dass mein Kumpel mit zu einem Mädchen gegangen ist. Ich hatte den Schlüssel & legte mich schlafen. Plötzlich klingelte mein Handy. Jason schrieb mir, dass er morgen rechtzeitig zurück sei, um mich pünktlich nach Greenhill zurück zu fahren, da ich am nächsten Tag arbeiten musste.
Fazit für diesen Tag: Ich habe viele super nette Menschen kennengelernt. Vielleicht sogar einen Platz in einem neuen Umfeld gefunden & habe seit langem mal wieder aktiven Kontakt mit dem Theater gehabt.
Dienstag 08. November 2011
An diesem Tag ging alles drunter & drüber. Jason war natürlich nicht rechtzeitig da, also schrieb ich Rod, meinem Volunteercoordinator eine Sms, dass ich es nicht rechtzeitig schaffen würde, in Greenhill zu sein, aber so schnell wie irgendwie möglich zu erscheinen. Die Antwort war einfach wunderbar: Kein Stress, hier ist nichts los. Also lass Dir Zeit. Puhh, nochmal Glück gehabt. Also versuchte ich Jason zu kontaktieren, um ihn zu fragen wo er denn steckte, doch erreichen konnte ich ihn nicht. Ich entschied nochmal ne Runde zu schlafen. Gegen Mittag wurde ich von Jasons Freunden geweckt, die ins Zimmer kamen, sich auf & vor das Bett setzten, den TV samt Playsation II anmachten & Rugby 2002 zu spielen begannen. Wow das nenne ich mal „stark“. Und um 1pm kam Jason dann auch endlich. Muss sagen besonders gut sah er an diesem Tage nicht aus. So wurden erst einmal Scherze auf seine Kosten gemacht & ich erzählte ihm, dass ich gefeuert wurde. In der Zwischenzeit, hatte ich eine weiter Nachricht von Rod bekommen, in der er mir erzählte, dass ich heute mit ihm & zwei Andren auf einen Event fahren würde, auf dem wir Greenhill vorstellen sollten. Vorher sollte es noch ein leckeres Mittagessen auf Kosten des Outdoorcenters geben. Treffpunkt 2pm vor China China. Schnell geduscht, angezogen & Zähne geputzt, brachte mich Jason zum vereinbarten Treffpunkt.
Ich vermisste die Jungs jetzt schon.
Nach dem Mittag essen ging es dann auch schon weiter zum Event. Hier stellten sich einige Einrichtungen vor, die mit Jungen Menschen arbeitet, unter anderem verschiede Outdoorcenters & ähnliches. Die Veranstaltung verging im Fluge, worüber ich echt froh war, denn mit Schlafmangel lässt es sich eben schlecht arbeiten.
Doch eine lustige Story zum Ende des Tages. Als sich die Veranstaltung dem Ende zuneigte, gab es noch Essen, sprich: kleine Wraps, Sandwiches. Fingerfood eben. Rod & Lea, kamen dann auf die Idee doch einfach ein Tablett mit ca. 100 Sandwiches mitzunehmen, damit die anderen Volunteere in Greenhill auch was davon hatten. Also ließen sie ein ganzes Tablett mitgehen, was ziemlich komisch aussah…
In Greenhill angekommen, fragte Stefan mich, ob ich nicht mit ihm & Aidan ins Kino gehen möchte. Machien Gun Preacher.( http://www.imdb.com/title/tt1586752/ ) Ich entschied mich trotz aller Müdigkeit dazu sie zu begleiten.
Der Film war einfach nur schockieren. Er handelte von Kindersoldaten im Sudan & einem Amerikaner der sich dazu entschloss, diesen Kindern zu helfen indem er ein Dorf für sie baute.
Nach der Rückkehr fiel ich tot ins Bett.
Mittwoch 09., Donnerstag 10., Freitag 11. November 2011
Am Mittwoch geschah in Greenhill nichts. Die Wochen werden ruhiger & ruhiger. Kaum Gruppen unter der Woche. Also stehen Aufräum arbeiten auf dem Plan. Die drei Tag erinnerten mich sehr an meinen Zivildienst bei den Elber-Weser-Werkstätten. Was macht man dort in Herbstmonaten. Genau! Laubfegen. Ich erinnere mich gut daran, dass die Hauptbeschäftigung zu dieser Jahreszeit eben genau dieses war. Doch muss ich auch sagen, dass meine Jungs von EWW gefühlte hundert Mal besser Laubfegen können, als meine Volunteerkollegen hier. Morgens aufstehen, Besen in die Hand nehmen & sich wünschen, dass die EWW Pritschen/Busse am Horizont erscheinen um uns dann zu zeigen wie es richtig geht. Ich bin mir sicher dann hätten wir nur einen Tag gebraucht. Mir schoss es durch den Kopf, wie geht es ihnen wohl, jetzt so ganz ohne Zivis? Geht es allen gut? Ist mein Freund Roman wieder auf den Beinen?
Am Freitag stand dann auch noch ein Hausputz an. Stefan & ich hatten beschlossen, dass sich einiges ändern muss. Die Wohnsituation war so nicht mehr hinzunehmen. Lag doch der letzte Putz ca. 1 Jahr zurück. Also wurde geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt, geputzt & geputzt. Am Abend musste ich dann den Job des Grouphost übernehmen für die Gruppe National YMCA Ireland. Als ich kurz vorher erfuhr, dass die Jungs & Mädels aus Kilkeel kommen, erwartete ich nur schlimmes. Und so kam es auch. Wieder einmal super coole Typen, die keinen Bock zu nichts hatten. Also brachte ich schnell den Saftytalk hinter mich & verschwand dann auch schon in unserer sauberen Unterkunft. Florian war die ganze Woche in Deutschland & so war die Freunde riesig ihn an diesem Abend wiederzusehen. Nach einer langen & ausführlichen Schilderung der Woche, gingen wir dann auch schon ins Bett.
Samstag 12. November 2011
Happy Birthday Josi.
An diesem Wochenende stand eine Vielzahl an Session an. Den Auftakt mache eine Initiativesession mit der YMCA Gruppe an. Hier musste ich drei der Gruppenmitglieder mit einer Disziplinarstrafe reglementieren, da sie die Gruppendynamik derart störten, dass es nach mehrfachem Auffordern des Unterlassens, diesen nicht folgten. Beim Zweiten Teil der Session, dem Bridgebuilding holte ich sie dann wieder dazu. Sie entschuldigten sich mit einem Brief bei mir & die Sache war vergessen.
Den Nachmittag hatte ich dann frei & am Abend bat mich die Gruppe um ein Campfire von 2100h-000h & einer Nightsession von 0000h bis 0300h. Wie sollte man einer National YMCA Group so etwas abschlagen. Also machten wir einen Deal. Ich half ihnen beim entfachen des Feuers & würde sie dann aber alleine lassen. So wurde es dann auch gemacht. Die Nightline & Nightwalk session, war so ziemlich das Schlimmste überhaupt. Und wer es nicht die Gruppe gewesen, hätte ich sie vorzeitig abgebrochen… War einfach nur froh, als ich dann um 3am mit Flo & Clair im Wohnzimmer saß & wir uns noch eine nette Nacht machten.
Sonntag 13. November 2011
Happy Birthday Luna.
Der Heutige Tag startete mit einem Kirchenbesuch. Anlass war der Remembrance Day UK an dem allen gefallen Soldaten ab dem WW I gedacht wurde. Ich war gewillt, durch all die Gespräche & Diskusionen mit Stefan der Kirche eine zweite Chance zu geben, da sich mein Bild über Gott doch drastisch geändert hat. Also war ich mich in Schale, Rod hatte mir ein Anzug geliehen, & Stefan, Rod & ich fuhren nach Kilkeel in die Kirche. Der Morgen wäre super gewesen, wäre ich nicht so müde gewesen & hätte der Pastor nicht über Hitler gepredigt. Doch im Großen & Ganzen war es recht interessant.
Am Nachmittag hatte ich dann eine Medium Boulderin‘ Session. Nicht nur dass es meine erste Session ganz alleine war, sondern auch dass es eine Geburtstagsfeier war, stimmten mich super auf die kommenden Stunden ein. Amy, ein junges Mädchen aus Belfast, veranstaltete anlässlich ihres 12 Geburtstages eine Pre-Birthdayparty, da sie eigentlich erst am 25 November Geburtstag hat, aber da das Wetter schon zu kalt sein könnte. Die Gruppe war einfach unbeschreiblich. Sie harmonierten, lachten & unterstützen sich gegenseitig. Es gab keinen Außenseiter, kein Streit, keine Zickerrein. Man merkte sofort, dass diese Mädchen aus gutem Elternhause kommen & alles die Grammarschool(Gymnasium) besuchten. So verbrachten wir eine extra lange Session im Tollymoreriver. Es wurde die beste Session, die ich je in Greenhill erlebte. Auch hier unterstützte mich Flo wieder. Wir sangen, alberten & lachten zusammen. Ich brachte ihnen ein wenig deutsch bei & sie mir englische Wörter die zuvor noch nie gehört hatte. Am frühen Abend feierten sie dann Amys Geburtstag mit allem drum & dran. Es gab Geschenke, Kuchen & Konfekt. Von Rod bekam ich eine ganz liebe Sms, in der er uns lobte für unsere Arbeit, dass er froh sei, dass wir da sind & dass er sicher ist, dass das ein Geburtstag war, an den sich alle erinnern werden.
Am Nachmittag hatte ich dann eine Medium Boulderin‘ Session. Nicht nur dass es meine erste Session ganz alleine war, sondern auch dass es eine Geburtstagsfeier war, stimmten mich super auf die kommenden Stunden ein. Amy, ein junges Mädchen aus Belfast, veranstaltete anlässlich ihres 12 Geburtstages eine Pre-Birthdayparty, da sie eigentlich erst am 25 November Geburtstag hat, aber da das Wetter schon zu kalt sein könnte. Die Gruppe war einfach unbeschreiblich. Sie harmonierten, lachten & unterstützen sich gegenseitig. Es gab keinen Außenseiter, kein Streit, keine Zickerrein. Man merkte sofort, dass diese Mädchen aus gutem Elternhause kommen & alles die Grammarschool(Gymnasium) besuchten. So verbrachten wir eine extra lange Session im Tollymoreriver. Es wurde die beste Session, die ich je in Greenhill erlebte. Auch hier unterstützte mich Flo wieder. Wir sangen, alberten & lachten zusammen. Ich brachte ihnen ein wenig deutsch bei & sie mir englische Wörter die zuvor noch nie gehört hatte. Am frühen Abend feierten sie dann Amys Geburtstag mit allem drum & dran. Es gab Geschenke, Kuchen & Konfekt. Von Rod bekam ich eine ganz liebe Sms, in der er uns lobte für unsere Arbeit, dass er froh sei, dass wir da sind & dass er sicher ist, dass das ein Geburtstag war, an den sich alle erinnern werden.
Für die nächsten Tage hatte ich vor wieder nach Belfast zu fahren um dort Zeit mit Jason zu verbringen. Also fragte ich die Gruppe ob sie mich mit nach Belfast nehmen könnte, was überhaupt kein Problem war. So machte ich mich auf & die Fahrt war ebenso lustig wie sie Session zuvor. Wir alberten mit Amys Großvater & drei der Mädchen. Ein weiterer Grund war, ein Mädchen aus der PANTO Gruppe, die noch ein paar Fragen hatte. Wir trafen uns zum Essen & gingen nochmal alles durch. Anschließend schlenderten wir durch Belfast, guckten uns die Queens University an.
Montag 14. November 2011
Nach einer eisigen Nacht im Botanischen Garten der Universität, weil ich Jason mal wieder nicht erreichen konnte. Machte ich mich auf einen warmen Platz zu finden. Die Kälte der Nacht hatte mich gelähmt. Ich konnte weder meinen Kopf noch meine Arme oder Beine bewegen. Welch blöde Idee es doch war, sich für den Botanischen Garten zu entscheiden. Doch dieses war der einzige Ort, von dem ich dachte, dass er sicher wäre, da er von einem hohen Zaun umgeben wurde & dort auch Sicherheitspersonal patrouillierte. Ich kletterte also über den Zaun & suchte mir ein einladendes Gebüsch in dem ich mich versteckte. Wie auch immer. Ich schleppte mich also in ein Starbucks & wärmte mich erst einmal auf. Als nächstes sollte der Besuch des Ulstermuseums anstehen. Doch wie überall auf der Welt haben Museen am Montag geschlossen. Also blieb mir nichts anderes übrig als geschlagen nach Newcastle zurückzukehren. Jason hatte die ganze Woche keine Zeit & alleine wollte ich nicht zur PANTO gehen. Vielleicht in zwei Wochen wieder. So fuhr ich mit dem Bus zurück nach Hause. Besser gesagt, ich fuhr zu Aidan um mit ihm ein paar Stunden zu verbringen.
Bei ihm angekommen, erzählte ich ihm von meinem Abenteuer. Am Abend aßen wir zusammen & schauten noch eine DVD. Ich viel müde & schlapp ins Bett.
Dienstag 15. November
Heute schlief ich erst einmal aus. Um mich von der gestiegen Nacht zu erholen. Mein Tag startete sozusagen mit meinem Mittagessen. Fischstäbchen & Pommes. Dann machte ich mich an das Schreiben meines Blogs. Wollte ich doch schon seit Tagen dieses machen. Noch immer funktioniert das Internet in unsere Unterkunft nicht. Was für mich bedeutet, dass ich gleich, wenn ich fertig geschrieben habe, rüber laufen muss, um das Geschriebene hochzulade. Was steht heute sonst noch an. Wir werden, Aidan, Flo, Stefan & ich ins Kino fahren, denn jeden Dienstag ist in Downpatrick „crazy Tuesday“ wo alle Filme egal ob 3D oder nicht nur 3,50£ kosten. Wir wollen uns Immortals (http://www.imdb.com/title/tt1253864) angucken & ich muss ehrlich sein, dass ich auf diesen Film schon seit Monaten warte.
Doch vorher werde ich noch mein Workout machen müssen & Wäsche waschen.
Die nächsten Tage sind auch wieder ruhiger.
Ich wurde gebeten mal etwas persönlicher zu schreiben.
Jetzt da ich nun schon mehr als drei Monaten weg bin hat sich schon einiges geändert. Ich hatte bisher viel Zeit über vieles nachzudenken, was glaube ich mal ganz gut tut. Desweitern habe ich wieder angefangen zu lesen, was echt schön ist. Was beschäftigt mich? Momentan beschäftigt mich Religion. Weil ich so viel darüber höre & lese, denn dieses Thema ist hier in UK ziemlich präsent. Wie ist der Urknall zustande gekommen. Vielleicht war es ja doch Gott? Aber vielleicht auch nicht. Also scheut euch nicht mich näher zu fragen, wenn es euch interessiert wo ich momentan stehe.
Aber mich ärgert auch, dass das Training so langsam voranschreitet. Wenn man weiß, dass man die Prüfung jetzt schon machen könnte, aber die Gruppe & die Organisation es nicht zulässt. So was ist ärgerlich. Und gestern habe ich eine Information bekommen, dass ein Kumpel von mir, Harry, den ich beim Kanufahren kennengelernt habe & mit dem ich super Gespräche führen konnte, Harry ist Level III Coach, Mitte 40 & arbeitet als Freelancer in Northern Ireland, sich einen tödlichen Virus eingefangen hat. Und zwar beim Kayakin‘ in Belfast auf dem Logan River. Und genau auf diesem wollte ich noch diesen Monat paddel gehen. Der Virus wird durch Rattenurin übertragen & legt erst das komplette Immunsystem lahm, dann greift er das Nervensystem an. Die meisten Menschen sterben innerhalb von einer Woche. Und Harry liegt nun schon des längerem im Koma. Ich wusste nicht was ich machen sollte. In jedem Gewässer kann man sich so etwas einfangen. Selbst auf meinem Castelvellanlake. Wieso hat uns das keiner Vorher gesagt. Die Symptome. Ich wusste nicht ob ich überhaupt noch aufs Wasser wollte. Ob ich junge Menschen eine solchen Gefahr aussetzten kann, wo wir doch immer ins Wasser gehen & toben? Wo jeder Wasser in den Mund bekommt? Fragen über Fragen. Doch heute Morgen erfuhr ich dann dass es auf dem Wege der Besserung ist & ich muss ehrlich sagen, dass mir ein Stein vom Herzen gefallen ist. Dennoch werde ich die Kinder jetzt vor jeder Session über die Symptome aufklären. Das ist das Mindeste was ich machen kann.
Mir fehlen viele Menschen aus der Heimat. Wie meine Familie, meine Freunde, mein Fahrrad & tatsächlich der Deich. Aber all das wird ja noch da sein wenn ich wieder zurück komme.
Im Großen & Ganzen bin ich aber doch sehr sehr zufrieden hier. Ich genieße die Natur, die Stille, alles Neue & die Sprache. Es geht soweit, dass ich mit dem Gedanken spiele, noch ein Jahr wegzubleiben & nach Greenhill in ein auf Wassersport spezialisiertes Outdoorcentre in Scotland zu gehen. Aber wer weiß. Ich freue mich auf alles was kommt. Doch habe ich auch Lust zu Uni zu gehen, da mir die Tage bei Jason, so gut gefallen haben & ich einfach Lust habe Medizin zu studieren. Zu lernen, zu diskutieren…
Soviel von mir. Schade, dass man so wenig von zuhause hört aber vielleicht ist es eben so…
Desweitern wurde ich gebeten meine Adresse hier mal niederzuschreiben, was ich heute tun werde:
Greenhill YMCA
Donard Park
Newcastle
BT33 0GR
Northern Ireland, UK
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