Nach dem Training am Donnerstag, bot John uns an, dass wir am Sonntag zum BCU 2 Star Assessment kommen könnten & unser Glück versuchen sollten. Diese Prüfung ist ein offizieller UK Personal Award. Für jeden Stern muss man bestimmte Dinge erfüllen. 1 & 2 Star ist sowohl in Kanu als auch in Kajak. Doch für den 3-5 Stern entscheidet man sich in welche Richtung man gehen möchte. Whitewater kayaking, Seakayaking, Open boat(Canoe), Touring oder Surf.
Normalerweise hat man ne Menge Training bevor man zu einer solchen Prüfung geht, aber dennoch entschied ich mich dazu es einfach mal zu probieren. Ich sagte mir: Nutze diesen Sonntag einfach um mehr Erfahrungen zu sammeln.
Doch vorher will ich euch von meinem St. Patricks Day berichten. Am Freitag hatte mich Aidan zum Essen eingeladen. Wir aßen zusammen, guckten den Film „Super“ (Welch eine Zeitverschwendung), danach ging es in den Pub. Dort spielten wir ein paar Runden Pool & tranken ein wenig Bier. Am nächsten Tag ging es dann zu Aidans Eltern. Gartenarbeit mir anschließendem BBQ. Der Tag war wunderbar. Sonnig, warm & sehr lustig. Unsere Aufgabe bestand darin, eine alte Steinmauer zu erhöhen & zu reparieren. Doch mit ein paar Radlern & der richtigen Musik war es mehr Erholung denn Arbeit. Es war einfach eine super tolle Atmosphäre. Genau die richtige Mischung aus Arbeit, Erholung & tollen Gesprächen. Den Abend ließen wir mit einem Steak, Kartenkartoffeln & Becks + Rugby ausklingen. Wales wurde Six Nation Winner. Irland verlor im Spiel um Platz 3 gegen England. Naja was soll‘s.
Ja & dann war da auch schon mein vielleicht großer Sonntag.
Meine Wecker riss mich um 7:25am aus dem Schlaf. Man war ich vielleicht müde. Aber da musste ich nun durch. Rod sollte mich um Punkt 8am abholen. Wie ich Rod aber kenne, dachte ich er würde bestimmt erst um 8:15am kommen oder so, aber nein. An diesem Tage war er sogar schon um 10 vor 8 da. Welch Überraschung. Wie auch schon am Samstag arbeitete die Sonne schon fleißig & so sollte es der erste Tag des Jahres 2012 werden, an dem meine Sonnenbrille meine müden Augen verdeckte. Also ging es los. Das Fass gepackt mit all dem Equipment welches ich für das Assessment brauchte. Der wasserdichte Sack mit meinen Wechselsachen, meinen Lunch, welches aus Pasta mit grünem Pesto bestand & einer Thermoskanne heißen Saftes gespickt machten wir uns auf den Weg nach Belfast. Flo war am Freitag nach Dublin gefahren, also war es das erste Mal, dass ich alleine loszog.
An der Shaw’s Bridge angekommen, traf ich Davie, Derek & Audrey die mich mit einem heißen Tee aus Davies T3 empfangen. Davie, ein Mann um die 60 & Audrey kenne ich von einem Training mit John. Zwei wirklich super liebe Menschen, mit denen ich wohl in Zukunft öfters mal paddeln gehen werde. Derek macht mit mir den BCUCC Level I Kurs. Alle drei sind auch Mitglieder der Lisburn City Paddler.
Am Fluss angekommen, war es aber doch kühler als erwartet. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Audrey, Davie, Derek, Ich & noch ein Anderer machten unsere Prüfung mir Sarah, eine recht junge sehr hübsche Frau. Wir begannen mit dem Kajak. In der Zeit vor dem Mittag prüfte sie dann alle verschiedenen Strokes. Es lief echt viel besser als ich es erwartet hatte. Auch bei den Erklärungen, also der Theorie konnte ich super punkten. Nur bei der Demonstration des Supportstokes „low brace“ kenterte ich. Aber dadurch, dass ich die Ruhe bewahrt habe & darauf wartete, dass einer der Anderen kommen würde um mich wieder aufzurichten(also dass ich nicht sofort die Spritzdecke „gerissen“ haben) konnte ich beweisen, dass ich sehr gut mit solchen Situationen umgehen kann.
Nach dem Lunch, ging es dann mit dem open boat weiter. Auch hier ging es wieder um verschiedene Techniken & deren Theorie. Doch muss ich ehrlich sagen, war ich mit meiner Leistung in dieser Kategorie nicht sonderlich zufrieden. Vielleicht lag es auch daran, dass ich die letzten Wochen mehr im Kajak saß als im Kanu. Am Ende kamen dann noch Rettungsszenarien an die Reihe. Diese beherrsche ich allerdings fast im Schlaf, also meisterte ich diese ohne jegliche Probleme. Ja & dann waren 6 Std auf dem Wasser auch schon rum. Noch schnell die Boote verladen & dann ging es zum Briefing. Ich erwartete wirklich nicht viel. Die Anderen paddelten doch schon viel länger als ich.
Als ich dann auf der Bank saß & Sarah mir die Hand entgegen streckte, dachte ich nur: Höä? Sie sagte: So Thor. Congratulations on your two star! It was brilliant! Just keep on goin’ practise a bit more your backwards paddelin’ with your kayak. But we’re so impressed how good you were today! Really! Wow wie cool ist das den bitte!? Da habe ich wirklich nicht mit gerechnet. Völlig erschöpft & frierend, aber sehr glücklich & stolz saß ich im Auto mit Rod & konnte kaum noch meine Augen aufhalten.
Ja das war mein Tag gestern.
Post scriptum: Habe gestern Bilder gefunden von unserem Training am Donnerstag! Enjoy!
Mir ist aufgefallen, dass es echt schwer wird kontinuierlich zu schreiben, weil es für mich immer mehr Alltag wird. Denke ich werde in Zukunft unregelmäßiger & kürzer schreiben, um euch n bisschen auf dem Laufendem zu halten.
Am Anfang dieses Monats hatten Flo & ich unsere ersten zwei Tage BCUCC training. Nun fehlen uns nur noch zwei weiter & dann sind wir offizielle UK Coaches. Das nächste Wochenende wird vom 21.-22. April sein. Der erste Part hatte den Schwerpunk auf generelle Dinge. Was muss man alles beachten, wenn man eine Session hat!? Was benötigt man dafür!? Wie plant man eine Session!?
Wir haben ne Menge gelernt. Wobei Flo & ich mit Abstand die Besten waren. Kein Wunder. Wir müssen ja hier in Greenhill unsere Session schon seit Anfang an planen. Natürlich verbrachten wir auch Zeit auf dem Wasser. Flo saß das Erste Mal in einem Kajak & auch ich habe ja mehr aus Spaß gepaddelt, als ich noch mein eigenes Kajak hatte. Paddeln ohne jegliche Technik. Dennoch stellte sich raus, dass wir ein recht gutes Gefühl für das Wasser hatten. Wir übten Strokes, probierten verschiedene Boote aus (White Water Kayak, Seakayak, Slalomkayak, Racingkayak), durchliefen verschiedene Rescue-Übungen, spielten verschiedene Aufwärmspiele & mussten eine kleine Gruppe von Paddlern trainieren. So bekam jeder einen Stroke, den er am nächsten Tag coachen sollte. An dem Wochenende habe ich wirklich ne Menge mitnehmen können.
Von diesem Wochenende an sollten Flo & ich regelmäßig Kajaktraining von John bekommen. Also ging es den Donnerstag danach gleich weiter. Hier nahm ich meinen Besuch Sari aus Deutschland mit. Denke, nein ich weiß, dass sie diese Erfahrung sehr genossen hat.
In der Woche davor, hatten wir mit unserem Youth Worker Award Level II angefangen, ein ebenfalls bedeutender UK Award.
Doch heute kam der absolute Hammer. Wieder stand ein Training in Belfast an. Heute hatten Flo & ich unser erstes privates Training mit John. Wir trafen uns, wie auch schon beim BCUCC( British Canoe Union Coaching Certificate) an der Shaw‘s Bridge in Belfast. Vielleicht erinnert ihr euch ja noch, genau hier hatte Harry sich den Weil's disease eingefangen.
Wir paddelten also los & guckten uns nochmal die einzelnen Stroketechniken an & probierten dann das erste Mal white water aus. Wow das war vielleicht ein Erlebnis. Zwar war es nicht wirklich anspruchsvoll, für die meisten der Paddler jedenfalls, aber es war eine komplett neue Erfahrung. Die Schwierigkeit besteht nicht darin eine Stromschnelle herunter zu paddeln, sondern eher darin aus dem Eddie( die Stelle wo keine Strömung ist, zB hinter einem Stein) wieder zurück in die Strömung zurück zu kommen. Hierbei gibt es nur zwei Möglichkeiten. Wenn man von links kommt muss man das Boot so drehen das die Spitze auf 1h steht. (12h ist die Richtung, aus der die Strömung kommt, also Upstream, wenn man von rechts kommt, drehst du die Spitze auf 11h. Das ist ja alles noch ok.
Du paddelst, kurz bevor du in die Strömung kommst, führst du einen Sweepstroke aus, edgest das Boot downstream, also so als würdest du dich Flussabwärts lehnen & unterstützt das Ganze mit einem Lowbrace- Supportstroke. Mhh kann man jetzt bestimmt nichts mit anfangen, habe auch versucht n Video zu finden ist aber verdammt schwer.
Nun ja vor dem Mittag hat es bei mir noch nicht so gut geklappt, nachdem ich mich das erste Mal in die falsche Richtung gelehnt hatte & mich kurze Zeit später Kopf über im reißendem Fluss befand & dann auch noch den Boden an meinem Helm kratzen hörte, verließ mich vorerst der Mut. Flo schnitt hier etwas besser ab. Eins muss man aber sagen. Ich fühlte mich selten so sicher, wie bei diesem Training. Egal wo man kenterte & egal wo John gerade war, er brauchte nicht länger als 5Sek um bei einem zu sein & uns wieder richtig zu drehen. Es ist unglaublich wie einfach es bei ihm aussieht & genau das spornt mich an, weiter an meinen Skills zu arbeiten. Nach dem Mittag ging es dann wieder aufs Wasser. Wir gingen noch einmal die Strokes durch. Schwerpunkt lag in dieser Stunde auf dem Rückwärtspaddlen. Ich hatte noch mal ein besonderes Merkmal auf dein edging gelegt & so fragte ich John ob wir nochmal zurück zu den Rapids paddeln könnten. Dieses taten wir dann auch & siehe da, es klappte gleich viel viel besser. Welch tolles Gefühl mit den richtigen Coachingtips & einem sicheren Gefühl, sich nochmal dem zu stellen, was man vorher nicht geschafft hatte. So meisterten Flo & ich die Stromschnellen besser als zuvor & beendeten überglücklich & hoch motiviert das Training. Für mich geht es das nächste Mal am Sonntag zurück auf’s Wasser. Gleiche Location.
Morgen habe ich noch ne kleine Bouldering-Session & gehe vielleicht mit Harry paddeln. Am Samstag helfe ich Aidans Familie im Garten. Die Belohnung ist dann ein ausgiebiges St. Patricks Grillen mit Bier. St. Patricks day ist in Irland, Nordirland ein Nationalfeiertag. An diesem Tage wir der Todestag des Heiligen St. Patricks gefeiert.( http://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Patrick )
Hej nun schreibe ich mal wieder. Irgendwie hat man doch recht viel um die Ohren, wobei man eigentlich nicht viel macht. Komisch oder!? Naja nun ist Flo gerade beim Klettern & ich liege endlich mal wieder in meinem eigenen Bett. Wieso fragt ihr euch bestimmt. Ich werde euch aufklären. Merry(David) hatte seine Mutter & Freundin von Freitag bis heute Morgen hier & ich habe ihm angeboten, dass seine Mutter, für die Zeit in der sie hier ist, mein Zimmer als Bleibe nutzen könnte. So verbrachte ich die Nächte an unterschiedlichen Orten. Am Freitag übernachtete ich bei Aidan. Am Samstag fuhren wir nach Belfast, um einer meiner Lieblingsbands anzugucken & die anderen Nächte teilte ich mir mit Flo ein Bett. Aber will ich euch von Anfang an berichten. Gehen wir zurück zum
Freitag 03 Februar 2012
An diesem Tag stand ein Training mit einer der besten Kanutrainier der UK an. Hugo Dale. Er besitzt den Level 5 Coaching Award(also den höchsten offiziell erreichbaren Award) in Canoeing, kayaking, open water & wildwater kayaking. Wow & mit ihm hatten wir beide, Flo & ich, einen ganzen Vormittag Einzeltraining. Es war fürchterlich kalt, aber das war nichts Neues. Nur das es an diesem Morgen so kalt war, dass der See an seinen Rändern gefroren war. Aber das sollte uns nicht davon abhalten dennoch zu paddeln was das Zeug hält. So versuchten wir Hugo, der sich mit den Worten, ja ich sehen heute aus wie ein Jäger & um ehrlich zu sein bin ich auch einer. Hat jemand von euch beiden schon mal n Reh erlegt?, vorstellte. Dennoch war es ein sehr sehr interessantes Training, indem wir beide viel gelernt haben & gesagt bekamen, woran wir noch arbeiten müssten.
Den Rest des Wochenendes hieß es für uns aber durcharbeiten. Wir hatten eine Gruppe aus Derry. Alles andere als eine Wohltat. Aber auch da muss man durch nicht wahr!?
Desweiteren hatte Flo eine Couchsurferin zu Besuch. Sie kommt aus Deutschland & ist mit dem LKW hergekommen für schlappe 35€ oder sowas in der Art. Die nächste Woche war dann recht ruhig.
Dienstag 07. Februar 2012
An diesem Tag hatten Flo & ich uns vorgenommen, paddeln zu gehen. Einfach um unsere Gefühl für das Boot & die Ausführung der „Strokes“ zu verbessern. Das Wetter war geradezu perfekt. Kaum Wind, recht warm, würde rückblickend auf 8-9°C schätzen, ab&zu mal sonnig. Wir entschieden uns für den Quoile River in Downpatrick(http://en.wikipedia.org/wiki/River_Quoile ). Dieses ist, für alle Dich sich nicht mehr erinnern, ein gemütlicher Fluss, etwas Strömung aber nicht zu stark, der an Downpatrick(County capital of county Down) vorbei fließt. Wir wurden vom Training befreit & Rod brachte uns dann zum Fluss. Dort angekommen entschieden wir uns dazu, mit einem Single & einem Double die Tour zu beginnen. So fuhr ich im Einzelkanu & Flo und Maike im Zweier. Wir hatten uns Lunch eingepackt, da Rod uns erst um 16h wieder abholen würde. Es war einfach wie ein Tag Urlaub. Das Wasser, glatt wie ein Spiegel, glitt lautlos unter unseren Kanus vorbei. Wir passieren die alte Inch Abbey, eine super Stelle zum Pause machen, doch weil es gerade so schön war, beschlossen wir, weiter zu paddeln. Als wir dann nach kurzer Zeit einen See erreichten, wurden wir Zeuge eines einzigartigen Naturspiels. Gut 30-40 Schwäne &, ich würde sagen, 300 andere Vögle erhoben sich & zogen in Choreographie ähnlichen Abfolgen immer wieder über unseren Köpfen hinweg. Mir ist nie aufgefallen, dass Schwäne solch imposante, aber auch laute Vögel sind. Nach ca. 15min ging es dann weiter den Fluss aufwärts. Da die Landschaft aber sich nicht sonderlich veränderte und wir schon gute zwei Stunden unterwegs waren, machten wir kehrt. Ich hüpfte bei Flo mit ins Boot & Maike sollte ihr Glück mal alleine versuchen. Alles lief ganz gut, bis zu dem Punkt, als wir wieder den See erreichten & es etwas windig wurde. So holte ich mir Maike ins Boot & Flo paddelte für sich. Ich erklärte ihr einiges über das Paddeln an sich & die Zeit verrann im Fluge. Nun waren wir alle hungrig & machten eine Pause. Wo wohl? Na klar an dem alten Kloster( http://en.wikipedia.org/wiki/Inch_Abbey ). Wir machten uns Warps mit Salat, getrockneten Tomaten, rotem Chilli Pesto & einem super leckeren Käse. Nach guten 40min Pause, mit leckerem Essen, heißem Saft & interessanten Gesprächen, versuchten Flo & ich etwas an der alten Klosterwand zu klettern. Hat auch gut geklappt, nur das wir kein Sicherungsgeschirr mit hatten, aber eines war klar: Das sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.
Wir machten uns also wieder auf den Rückweg zurück zum Trailer, wo wir die Kanus verstauten & Rod dann auch schon gleich kam, um uns abzuholen. Bevor wir losgefahren waren, hatte ich noch drei Liter Coca-Cola gekauft, da der Quoile nicht gerade für sein sauberes Wasser bekannt ist. Und damit uns das, was Harry passiert ist, nicht auch passiert, töteten wir jegliche Bakterien mit der Cola ab.
Vom Mittwoch bis zum Freitag hatten wir noch ne super Gruppe hier. Wieder aus Derry, aber dieses Mal waren die Kinder einfach ein Traum. Wenn man etwas sagte wurde es sofort gemacht & alle gaben sich Mühe, wenn was erklärt wurde, zuzuhören & dann dem gesagten auch zu folgen. Warum nicht immer solche Gruppen?
So verging der Rest der Woche auch super recht schnell & bevor man sich versah, war es schon wieder Wochenende. Nur mit dem einen Unterschied, dass Flo & ich nach fast 12 Tagen endlich mal wieder frei hatten. Die Müdigkeit hatte mich auch etwas eingeholt. Also hieß es erst ein Mal ausschlafen.
Nun stand das SIMIAN MOBILE DISCO Konzert an. Wir fuhren also mit dem Bus nach Belfast.
Samstag 11. Februar 2012
Doch bevor wir losfuhren, fragte Maike Flo & mich, ob wir ihr nicht die Haare schneiden könnten. Uhh, Frauen Haare sind dann doch noch was anderes als Männerhaare, aber das ließen wir uns nicht anmerken. Sie fragte uns auch, was wir für ne Frisur vorschlagen würden & wie aus einem Munde sagten wir: kurz, ungefähr bis zum Mund! Wow, das war drastisch, hatte Maike doch vorher Harre bis zu Hüfte. Aber sie vertraute uns vollkommen & so begannen wir, das erste Paar Frauenhaare zu schneiden. Und ich muss sagen, das, was wir gezaubert haben, lässt sich echt sehen(s. Foto)
Also ging es mit neuer Frisur & Feierlaune nach Belfast. Wir kauften uns etwas Bier & wurden nett vom Busfahrer erinnert, dass das Trinken von alkoholischen Getränken im Bus nicht gestattet sei.
Natürlich hielten wir uns auch daran, bis auf einmal ca. 15 betrunkene junge Männer zwischen 20-50 den Bus enterten. Wir saßen oben im Doppeldecker & genau da wollten die Jungs auch weiter feiern. Also verwandelte sich die obere Etage zur Partyebene. Sie brachten offene Flaschen, Gläser & Dosen mit & ließen sich nicht von der Regel NICHT im Bus zu trinken davon abhalten ihre Party einfach fortzusetzen. So dachten wir uns, naja was solls, wird wohl keinen Unterschied machen & öffneten unsere erste Dose. Plötzlich kam einer der „Hooligans“, ich nenne sie mal so, weil sie erstens so viel Krach machten wie welche & zweitens auch so aussahen, zu uns nach vorne. Wir erwarteten das Schlimmste. Aber es kam anders. Er fing an sich mit uns zu unterhalten & als er Maikes Gitarre, sie hatte die dabei, weil sie nun weiter reisen wollte & n paar Tage in der Wohnung von Flos Freunden bleiben könnte, sah, war es um ihn geschehen. Er rief den Rest der Gang nach vorne & stimmte Chasing cars von Snow Patrol(http://www.youtube.com/watch?v=GemKqzILV4w&ob=av2e ) an. Doch weil es nicht ganz klappte überließ er das spielen Flo & so sangen alle betrunken Jungs im Bus nach Belfast Wonderwall von Oasis. Welch Stimmung. Musste die ganze Zeit an ein Video denken(http://www.youtube.com/watch?v=wHW5pgApwB8 ). Hoffe ihr könnt es öffnen. Wir tranken den Rest der Fahrt zusammen, lachten & freuten uns einfach noch mehr auf den bevorstehenden Abend. Vielleicht würde man sich ja nochmal treffen.
Belfast an sich war dann jedoch nicht so gut. Wir verließen den Club 30min bevor SMD anfing zu spielen. Grund dafür war die furchtbar schlechte Musik & dass wir dachten dass Simian Mobile Disco vielleicht gar nicht kommen würde. Ja so endete der Abend früher als gedacht. Schade, hätte sie gerne gesehen.
Am heutigen Tage sollte der zweite Teil unseres ersten Trainings mit Brenton stattfinden. Als Ort dieses wählten wir den uns schon bekannten Castlewellanlake.
Aber fange ich ein wenig weiter vorne an. Die Nacht war alles andere als erholsam. Nicht nur das mich seit fast zwei Monaten Träume heimsuchen, die mich noch bis weit in den Tag hinein beschäftigen, sondern in dieser Nacht wurde ich auch noch zusätzlich von einer unglaublichen Kälte heimgesucht. Wie vielleicht einige von euch wissen schlafe ich jede Nacht, & dabei spielt die Außentemperatur keine Rolle, immer mit offenem Fenster & das schon seitdem ich denken kann. Doch in diesen Stunden der Erholung war es einfach nicht zu ertragen. Ich beschloss schon vorm Einschlafen das Fenster geschlossen zu halten & dennoch weckte mich die klirrende Kälte immer wieder auf. So musste ich meine Deckte schräg benutzen, damit ich sei über meinen Kopf ziehen konnte & meine Füße dennoch bedeckt blieben. Schon in der Aufwachphase dachte ich: Na toll, das kann ja was werden heute. Wasserrettungsübungen im eisigen Wasser.
Aber da mussten wir nun durch. Also bereiteten wir uns auf einen recht frischen Tag am & auf dem See vor. Neoprenanzug, heiße Getränke, Wechselkleidung & ne Menge Optimismus verstauten wir in unseren Rucksäcken. Und schon ging es los.
Zum Aufwärmen & zur Wiederholung der Strokes machten wir eine Tour zum anderen Ende des Sees. Nach einigen Manöverübungen(vorwärts & rückwärst) machten wir einen kleinen Stopp, um das erste Mal etwas Warmes zu trinken. Dann ging es auch schon gleich weiter. Als wir mitten auf dem See waren fing es dann zu guter Letzt auch noch an zu schneien. Ich meine, was kann einem besseres passieren, wenn man weiß, dass gleich die Wasserübungen an die Reihe kommen. So kämpften wir uns gegen Schnee & Offshore Wind zurück zum Slideway. Von dort aus ging es dann weiter zu einem windgeschützten Bay in dem wir dann unsere Rettungsübungen durchführten.
Dazu gehörten X-Rescue, Curl-Rescue & der Support stroke Low- Brace. Zum Glück hatte Ray mir zusätzlich seinen Drysuit geliehen, der allerdings nicht ganz dry blieb. Naja immerhin war es ein guter Versuch.
So führte ich erst meinen Low brace durch & spielte dann den Gekenterten, so dass Flo die beiden Rettungstechniken übern konnte. Dann gab ich Flo den Drysuit & ich rettete ihn. Doch trotz des Trockenanzugs spürte ich meine Füße & Hände schon nach kurzer Zeit nicht mehr.
Das Warten im kalten machte die Sache nicht unbedingt besser. Und als dann auch noch in Greenhill, das Wasser nur lauwarm aus der Duschleitung kam, dachte ich: Na das kann ja was werden. Also schnell die Jogginghose an, selbstgestrickte Socken meiner Mutter übergestreift, Pullover an & Mütze auf(warum sollte man bei einem solchen Wetter auch die Heizung anmachen.)
Vielleicht kennt ihr das, aber Kälte zieht dem Körper so unglaublich viel Energie, dass Flo & ich uns zur Stärkung erst einmal 500g Nuddeln mit Blauschimmelkäse-Sahne-Soße gemacht haben. Danach ging es in mein Zimmer & wir erholten uns bei drei Episoden Spartacus.
Plötzlich klopfte es an der Tür & Aidan stand im Zimmer. Wie es sich gehört, war sein erster Gang nach der Ladung zu seinem Freund Thor nach Greenhill;-)
Eine super Nachricht die ich vor einigen Tagen von Aidan bekommen hatte ist, dass Aidan & Maja sich verlobt haben. Wie toll ist das denn bitte!?
Die Beiden brachten uns auch ein kleines Mitbringsel aus der Slowakei mit. Ein originaler slowakischer Birnenschnaps. Sanfter als erwartet.
Nachdem wir alle Neuigkeiten ausgetauscht hatten, fuhren die Beiden auch schon wieder, da sie sehr müde waren.
Ich werde gleich noch mit meinem Vater & einer Freundin skypen & dann noch zwei Episoden Spartacus mit Flo gucken.
Hoffen wir diese Nacht auf angenehmere Temperaturen.
Brenton & Flo @ Castlewellanlake
Flo & Thor tryin to get the "glascanoe" out of the water
Heute hat mein lieber Freund Niklas Krummel Geburtstag. Also GinNik nochmal auf dieses Wege alles erdenklich Gute zum Geburtstag. Lass es Dir gut gehen.
Die nächsten zwei Tage steht ein spezielles Kanutraining nur für mich & Flo auf dem Plan. Da wir wissen was wir machen, wenn wir auf dem Wasser sind & unsere Skills schon ziemlich sicher & gut sind, hat sich Greehill dazu entschieden uns beide speziell zu fördern, damit wir so schnell wie möglich unseren UK coaching Award Level I absolvieren können. Dieser, nur noch einmal zu Erinnerung, erlaubt uns jegliche Wasseraktivität hier im Center alleine durchzuführen.
So waren wir den ganzen Tag auf Newcastles Swanlake. (Vielleicht erinnert ihr euch noch an die eine Trainingsstunde, wo ich mit den Jungs Rettungsübungen gemacht habe). Wir trafen uns also mit Brenton & gingen noch einmal alle Strokes & etwas theoretischen Stoff durch. Da es wieder einmal sehr windig war, war es eine kleine Herausforderung alle Storkes korrekt durchzuführen & die komplette Kontrolle über das Boot zu haben. Dennoch meisterten wir das Training mit Bravur. Was haben wir heute gelernt:
-Das Be-&Entladen des Kanutrailers
-die richtige Sicherung
-Risk Assesstment vor Ort
- Rettungsequipment
-Powerstroke
-J-Stroke
-C-Stroke
-Drawstroke
-sculling drawstroke
-reserve J-Stroke
-inside pivot turn & outside pivot turn
-steering rudder
-sweep stroke
-das Paddel: Handling, shaft & blade ( front face & back face)
-das Kanu: Bow, Stern, Gunwale, thward, keel, freeboard
- Trunkrotation
- Edgeing
- conconnectivity
Bevor wir jedoch aufs Wasser gingen, haben wir noch aus Spaß den Umgang mit der Wurfleine geübt. Hierzu mussten wir versuchen mit der Wurfleine einen Baum aus 10m Entfernung zu treffen. Schwerer als man denkt.
Um 3pm. machten wir dann Schluss & so nutzte ich die Zeit endlich meinen Blog zu schreiben.
Morgen kommen dann mehr Rettungstechniken dran , was für uns bedeutet viel im eiskalten Wasser zu sein. Naja ich werde dann morgen berichten wie es war.
Fazit: Brenton meinte nach der Session, dass der Award wohl kein Problem für uns darstellen sollte. Die Strokes sitzen soweit. Jetzt müssen wir nunr noch auf unseren Körper achten, wie der sich verhält & Vocabel lernen.
Die Gesichte von Harry hat mich so mitgenommen, dass ich ganz vergessen habe von Flos & meiner ersten nordirischen Beerdigung zu berichten.
Zum Glück war es so, dass es uns nicht persönlich betraf, aber dennoch war es eine sehr seltsame Erfahrung. Am Freitag den 20. Januar 2012 wollten Flo & ich runter in die Stadt laufen, um Tickets für das bevorstehende Modestep-Konzert zu kaufen. Wir schlenderten also durch die Mainstreet & irgendwas war anderes als sonst, aber wir konnten nicht sagen was. Nach einer kurzen Weile fiel es uns doch auf. Es fuhren keine Autos & die Geschäfte hatten alle ihre Rollläden runter, was für diese Uhrzeit nicht üblich ist. Dann noch ca. 15 Menschen in einer Reihe an der Straßenseite, also würden sie auf einen Bus warten. Plötzlich kam ein Leichenwagen, gefolgt von ungefähr 300 Menschen, um die Ecke. Ihnen voran sechs Männer die einen Sarg durch die Stadt trugen. Dieses uns unvertraute Szenario wurde durch die untergehende Sonne noch unterstrichen. Was war das? Welch bedeutender Mensch muss verstorben sein, dass ein solches Prozedere durchgeführt wird. Um das zu erfragen, riefen wir unseren Koch Cooper an, der uns dann, unter heftigem Lachen erklärte, dass es hier ganz normal sei & dass auf diesen Weg alle Verstorbenen beerdigt werden. Was aber noch dazu kommt, ist dass der Tote für zwei Tage in das eigene Haus, damit sich alle Verwanden & Bekannte in Respekt verabschieden können. Nach diesen Tagen wir der Sarg vom Haus des Verstorbenen zur Kapelle getragen & dann begraben. Dennoch ist es sehr strange. Jedoch empfinden die Menschen hier, unseren Weg der Beerdigung als sehr kalt, unpersönlich & respektlos.
Samstag21. Januar 2012
Nachdem wir Rod fragten, ob er uns nach Belfast fahren könnte & dieser uns aber leider keinen „lift“ geben konnte, fuhr uns dann Hugh, ein Volunteer der schon bei der Gründung Greenhills dabei war. Er ist ca. Ende 60 Anfang 70 & sieht aus wie ein typischer Brite. Immer gut gekleidet, hört für sein Leben gerne klassische Musik & was das aller coolste ist, ist dass er ein Backberry mit Internetflatrate hat. So kann er immer & überall im Internet seine Konzerttickets buchen. Da Merry & Pipin auf dem Weg nach Belfast geschlafen haben, habe ich mich mit Hugh super unterhalten. Er erzählte mir, was er vor seinem Ruhestand gemacht hat, wie er geholfen hat Greenhill aufzubauen & wir haben über Gerald Annesley (http://en.wikipedia.org/wiki/Earl_Annesley ) geredet, dem fast ganz Newcastle & Umgebung gehört & der Greenhill das Gelände geschenkt hat.
In Belfast angekommen, ging es dann auch gleich zur Stiff Kitte Bar(http://www.shine.net/kittenbar ) wo wir die Tickest für 10£ statt 11,50 kauften. Nun hatten wir aber noch gute 5Std. bis zum Beginn des Abends zu überbrücken. Was tun? Die Anderen schlugen vor ins Kino zu gehen, aber da ich nicht so flüssig war/bin, sagte ich, dass ich dann ins Jasons Wohnung gehen würde & die Zeit dort überbrücken würde. Zum Glück hatte mir Jason seinen Schlüssel gegeben & so würde seine Unterkunft auch unsere Bleibe für die Nacht stellen. Flo, Merry & Pipin entschieden sich dann doch auch mit zu kommen & so machten wir uns auf den Weg durch Belfast Richtung Stranmillis.
Dort spielten wir ein wenig Playstation2, hörten Musik & tranken n paar Bierchen. Um 2100h ging es dann los. Erster Stopp the Parlour (http://www.parlourbar.co.uk/ ) ein bei Studenten sehr beliebter Pub, wo es ein Harp Ice gab. Anschließen begaben wir uns zum Stiff Kitten Club. Das Konzert war einfach der Hammer. Ich war ja nun schon auf einigen Konzerten, aber das Modestep-Konzert war einfach unbeschreiblich. Kann da auch nicht mehr zu sagen. Es hat einfach alles gestimmt.
So feierten wir bis zum nächsten Morgen & liefen dann vollgepumpt mit Endorphinen zurück zum College. Der Weg dauerte länger als gedacht. Wir mussten den Hintereingang suchen, da man sich eigentlich für die Nacht anmelden musst, wir es aber nicht gemacht haben. Also mussten wir versuchen den Blicken der Securityguards entweichen.
Sonntag 22. Januar 2012
Die Nacht war kurz & ziemlich unbequem. Ich teilte mir mit Merry ein 80x200cm Bett. Die einzige Decke hatten wir Flo zur Verfügung gestellt, der mit Pipin auf dem Boden schlief. Um 12 standen wir dann auf, da wir nicht den ganzen Tag in Jasons Flat bleiben wollten. Am Abend hatten wir versucht Rod zu kontaktieren, ob er uns nicht abholen könnte, er wusste es noch nicht ganz, aber wir waren der festen Überzeugung, dass es schon irgendwie klappen würde, also räumten wir alle unsere Konten leer, was im Durchschnitt 10£ war. Nun rief Rod uns an & sagte dass er ein super wichtiges Familiengespräch hatte & er uns deswegen nicht abholen könne, dass uns aber ein Taxi aus Newcastle abholen könnte & uns für 40£ zurück fahren könne. Das Gute daran war, dass wir das Taxi nicht sofort entlohnen mussten. Also machten wir das. Erschöpft, hungrig & ungewaschen kamen wir dann nach einer sehr lustigen Fahrt in Greenhill an.
Den Rest des Tages verbachten wir mit rumliegen, duschen, essen & am Abend einer kleinen DVD.
Dienstag 24. Januar 2012
Mal wieder hatte Flo auf seinen Streifzügen durch das Internet etwas super Interessantes entdeckt. Der heutige Tag sollte der beste Tag sein & zwar seit 30 Jahren, an denen man die Polarlichter sehen konnte. Also überredeten wir Rod mit uns an die Nordküste zu fahren, um diese Lichter zu sehen. Ich meine, wer hat nicht den Traum dieses Naturspektakel mal mit eigenen Augen zu sehen. Nach dem Training ging es dann auch schon los. Rod, Flo, Merry, Pipin, Stefan, Kevin & ich machten uns also tatsächlich auf den Weg. Leider war das Wetter sehr verhalten & so zogen über uns die Wolken in Scharen vorbei. Dennoch waren wir voller Erwartungen & konnten es kaum abwarten endlich die Nordküste zu erreichen.
Caslterocks, in der Nähe von Portstewart, wo ich immer mit Aidan surfen gehe, sollte der beste Platz sein, um diese Lichter zu sehen. Doch auch hier war es einfach nur bewölk. So warteten wir gute drei Stunden. Neben uns warteten schon zwei Personen im Auto. Flo & ich stiegen aus & unterhielten uns mit den Beiden. Es waren ein älterer Mann & seine Tochter die ganz aus der Nähe kamen & uns etwas beschmunzelten, da wir den weiten Weg aus Newcastle auf uns genommen hatten, um letztendlich nur einen wolkenbehangenen Himmel zu sehen.
So brachten wir um 1am. unsere Warterei ab & machten uns geschlagen auf den Rückweg. Ich saß mit Flo vorne um Rod in ein Gespräch zu verwickeln, dass er nicht einschlafen würde. Die Crew im hinteren Teil des Busses schlief schon tief & fest & auch ich konnte der Müdigkeit nicht wiederstehen. Also ich wieder aufwachte, hörte ich zum Glück Rod & Flo sich unterhalten & so wusste ich, dass Flo stark geblieben ist.
Wie der nächste Tag war könnt ihr euch ja sicherlich vorstellen.
Die nächsten Tage überspringe ich, da nichts sonderlich Spannendes vorgefallen ist. Wie üblich absolvierten Pipin & ich unser tägliches Training & so warteten wir auf das Wochenende, an dem vier Gruppen nach Greenhill kommen sollten.
Freitag hatten wir alle frei. Die Einen den ganzen Tag, die Anderen nur bis 1700h da sie dann den Job des Grouphost hatten. Da ich aber schon länger arbeite als alle Anderen & deswegen in den ersten Tagen viele Session hatte, blieb ich verschont & konnte den ganzen Tag in vollen Zügen genießen, was da ja heißt ausschlafen & nichts machen.
Am Abend entschieden wir uns, das Team Germany: Flo, Pipin, Merry, Andre & ich in Flos & meinen Lieblingspub Mekkins zu gehen. Dort findet immer am letzten Freitag des Monats eine traditionelle irische Floksession statt, was immer total beeindrucken & entspannend ist. So ging es runter auf ein Pint, tolle aber sehr intime Stimmung & wunderbare Musik. Zuvor hatten wir uns noch die Haare geschnitten. So schnitt ich Merrys & Flos Haare & Flo schnitt sie dann mir.
Da wir aber am Samstag alle auf Session waren, ging es um kurz vor 12 dann aber wieder zurück & ab ins Bett.
Samstag 28. Januar 2012
Der heutige Tag sollte Nässe & Spaß mit sich bringen. Am Morgen hatte ich eine shallow boulderin‘ session mit einer Mädchengruppe aus Belfast. Was man dazu vielleicht wissen muss. Hier in der UK übertriebenes Makeup eine Normalität. Gerade Mädchen die aus größeren Städten lesen entweder die falschen Modemagazine, nehmen falsche Frauen als Vorbild oder versuchen ihre extrem schlechte Haut unter Tonnen von Makeup zu verstecken. Ich kann es euch nicht sagen, aber wie auch immer diese Gruppe sollte eine solche sein, aber durch die Bank weg. Deswegen war ich recht überrascht, als ich am Morgen bei ihnen in die Unterkunft ging & sie, auf jeden Fall für ihre Verhältnisse, dezent geschminkt vorfand. Später erfuhr ich, dass man mich als advanced water instructor angekündigt hatte & sie sich sicher sein sollten, dass ich dafür sorgen würde, dass jegliches Makeup im Laufe meiner Session schwinden würde. – Gute Arbeit Kollegen-
Dann ging es auch schon los. Nach einem kurzen Kennlernspiel & dem darauf folgendem Einkleiden marschierten wir zum Fluss. Das Wasser war eisig, aber die Mädels schlugen sich bis zu einem gewissen Punkt recht gut. Dann splittete sich die Gruppe in zwei. Die Jammertruppe & die Begeisterten. Es ist nämlich so, dass sobald es kalt wird, viele junge Menschen die wenig mit Natur anfangen können, denken sie würden sich bei jedem Stoß verletzten. So schickte ich die eine Hälfte der Gruppe mit einer der Gruppenleiterin aus dem Fluss, sie sollten den Weg hochlaufen & oberhalb des Tullybranniganriver auf uns warten. So boulderten wir Anderen eifrig weiter & beendeten die Session mit dem Greenhillheart-kiss. Dieses ist ein Spiel, bei dem die Gruppenteilnehmer einen Stein hinter einem kleinen Wasserfall küssen können & dann einen Wunsch frei haben.
In meiner Mittagspause hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit einem Bauarbeiter, der eine Röhre für unser neues Internetkabel verlegte, über die Nahrungsqualität, die EU & über das Dritte Reich.
Am Nachmittag hatte ich dann eine Raftbuilding session mit Brenton. Es war echt spannend wie er die Session gestaltete. Total anders als ich es von Aidan kenne. Er gibt der Gruppe nur das Material & etwas Zeit zum Überlegen, welches Material die Gruppe verwenden will, welche Form das Floß haben soll. Nach einer kurzen Besprechung müssen sie es dann ohne jegliche Hilfe bauen & dann eine Strecke auf dem Castlewellanlake zurücklegen.
Die Gruppe baute ein erstaunlich stabiles Raft & so gelang es ihnen in einer Rettungsaktion den Rest der Gruppe zu retten & mit 12 Mann wieder zurück zum Anleger zu paddeln.
Den Abend verbrachten wir damit, eine neue Serie zu beginnen. Spartacus(http://www.imdb.com/title/tt1442449/ ) Mhh, was soll ich davon halten. Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht.
Sonntag 29. Januar 2012
Heute hatten Flo & ich uns vorgenommen, über die Mournemountains nach Kilkeel zu wandern, um Rod & seine Mutter zu besuchen. Wir machten uns also auf einen langen ungemütlichen Walk bereit. Regenhose, Regenjacke. Karte, warme Getränke & etwas Proviant. Rucksack mit Wechselkleidung, Taschenlampen & ner Menge guten Gesprächsstoff ging es dann bei strömenden Regen los. Aber schon nach ca. 2Meilen, war Flos Regenhose schon komplett durchnässt. Davon ließen wir uns jedoch nicht abhalten. Nach einer knappen Stunde erreichten wir in Nebel gehüllt, die von Schneefeldern umgebene Mournewall. Die Sicht wurde immer schlechter & so betraten wir die uns bis dato völlig unbekannte Seite der Mauer. Ein Blick auf die Karte & die Grobe Richtung war klar. Irgendwann sollte ein Fluss kommen dem wir Talwärts folgen könnten & somit in die Tiefebene des Ben Chrom Reservats gelangen würden. Von dort aus waren es noch gute drei Stunden über das Sielent Valley zum Carpark, wo Rod uns abholen wollte.
Also wanderten wir. Es fing an zu schneien & zu hageln. Nun spürte auch ich ein klammes Gefühl an den Waden. Meine Regenhose sollte auch nicht dicht halten. Was aber noch viel schlimmer war, war das sich die Sicht immer mehr verschlechterte. So konnten wir zeitweise nur 2-3m weit gucken, was nicht gerade die beste Ausgangssituation ist, wenn man in einem völlig unbekannten Gebiet unterwegs ist. Man sich an prägnanten Punkten, wie Klippen, Flüsse oder Berge orientieren will, aber nicht mal seine eigene Hand sehen kann. Nach einer weiteren Stunde beschlossen wir umzukehren. Flo fror. Ich musste meine Brille abnehmen, da diese mit Wassertropfen übersät & dazu noch beschlagen war. So wanderten wir den ganzen Weg wieder zurück. Nach 3:15Studen kamen wir, komplett durchnässt & verfroren in Greenhill an. Dennoch war es eine sehr tolle Aktion, da Flo & ich super Gesprächsthemen hatten, es einfach mal gut tat an der frischen Luft zu sein & seinen Beinen etwas Gutes zu tun. Nach einer heißen Dusche & einem leckeren Mittagessen, machten wir uns dann daran den Wohnbereich & die Küche aufzuräumen. Das ist Teil des neuen Putzplans. So hat jeder Volunteer einen Raum zu putzen. Die Räume wechseln jede Woche, so dass jeder mal jeden Raum säubert. Ich muss sagen, bis auf ein paar Kleinigkeiten, haben alle einen guten Job gemacht. Abschließend sollte dann ein Meeting stattfinden, in dem wir uns alle für 20min zusammen setzten wollten, um die Woche zu besprechen. Dieses Meeting war von mir um 22h angesetzt. Ich dachte mir schon fast, dass keiner kommen würde. Ich verabredete mich um 21h mit meinen Eltern zum skypen. Danach wollte ich noch mit ner Freundin reden & fragte Pipin deswegen um 22h ob schon jemand da wäre. Als er dieses nur mit: Ja ich & Flo beantwortete, entschied ich mich nicht das Gebäude wieder zu wechsel. Er sollte mir Bescheid geben, wenn doch noch jmd. kommen würde. Dies war jedoch nicht der Fall, aber dennoch führte diese Situation zur ersten Spannung zwischen Flo & mir.
Ich war einfach so wütend, dass nur weil ich Hausrepräsentant bin, alles an mir hängen sollte. Ja klar hatte ich das Treffen einberufen. Doch wenn keiner kommt & sich auch keiner angesprochen fühlt die Initiative zu ergreifen & den Anderen, die einen Raum weiter einen Film geschaut habe, Bescheid zu geben, dass jetzt ein Treffen ist, dann kann es doch nicht NUR an mir liegen, ihnen dafür auch noch in den Arsch zu treten. Es funktioniert einfach nicht, eine Gemeinschaft aufzubauen, wenn sich nur einer darum kümmern soll.
Ich weiß dennoch nicht genau warum, aber es war ein super blödes Gefühl im Bett zu liegen & zu wissen, dass es nun das erste Mal war, dass ich ins Bett gegangen bin, ohne Flo eine gute Nacht gewünscht zu haben. Das erste Mal das wir ungeklärt einschlafen würden. Ich wälzte mich noch ne gute Stunde herum, weil es mich echt beschäftigte.