Tuesday, 18 October 2011

Day Off, first Aid forest training and a very thought-provoking conversation

Den gestiegen Tag verbrachte ich zum größten Teil im Bett. Endlich mal gebührend ausschlafen & in Jogginghose im Bett verbringen. Wie ich das vermisst habe. Nach lesen, Skins UK gucken & nichts machen,  schleppte ich mich dann ins Gym, um etwas für meinen Körper zu machen. Nach einem erfolgreichen & kraftraubenden Training gab es dann zur Belohnung Kartoffeln mit Camembert überbacken. Welch ein Schmaus. Später bekam ich dann noch Besuch von einem ehemaligen Volunteer. Wir unterhielten uns nett & ich bekam eine Einladung zu ihrer Halloweennparty. In UK zählt Halloween zu den am meist gefeierten Festen des Jahres. Überall werden große Partys, Bälle & Feuerwerke veranstaltet & zwar nicht nur am 31 Oktober, sondern auch schon die ganze Woche vorher wird sich ordentlich eingestimmt, auf das große Geistervertreiben.
Also sie dann wieder nach Hause fuhr, klopfte Florian an meiner Tür & fragte ob wir nicht noch ne Dvd gucken wollen. Dem stimmte ich freudig ein & so entschieden wir uns für The Believer.
Danach ging es dann aber auch in Bett, da wir am nächsten Tag arbeiten mussten.

Heute Morgen weckte mich der Wecken, zart wie jeden Morgen mit dem Lied „Airplane“, was ein schönes erwachen ist, da es mich stark an schöne alte Zeiten erinnert.
Also mit guter Laune zum allmorgendlichen Meeting. Micheal, einer unserer Ausbilder, gab uns bekannt dass heute ein Forestwalk stattfinden würde, was wir alle nur mit einem Murren akzeptierten. Denn normalerweise sieht ein solcher walk, wie folgt aus: Einen ganzen Vormittag einfach wandern. Was kann man sich schöneres Vorstellen, ist das doch eine Sache die ich in meiner freien Zeit mache. Aber nun ja es soll ja bekanntlich schlimmeres geben.
Nach einem Frühstück, welches sich durch Kellogs Frosties definierte, ging es dann auch schon los. Jedoch sollte es anderes werden als sonst. Wie mussten verschieden Unfallszenarien durchlaufen, wie zum Beispiel Unterkühlung, Wander- & Kletterunfälle, Alkoholvergiftungen, Augenverletzungen oder offene Brüche.
Nach dem Mittag ging es dann weiter mit mehreren Verletzungen. Beziehungskriesen mit Messerstechereien, Campfirecooking-Unfälle, Unterzuckerung oder Drogenmissbräuche wie das konsumieren von Pilzen. Ich lernte eine Menge, denn bei jedem Unfall wussten wir nicht wo dieser ist & mussten ihn zuerst finden. Bei jedem dieser Szenarien, gab es einen Zuständigen, der den Rest der Gruppe anleiten & koordinieren musste.
Einen Unfall möchte ich an dieser Stelle näher schildern:
Lea & Adam hatten die Nacht im Wald durchgefeiert, als wir sie dann endlich ausfindig machen konnten, lag Adam auf einer Mauer, seinen Kopf in Lea Schoß gebettet. Um die beiden herum lagen unzählige geleerte Dosen Bier. Lea faselte die ganze Zeit irgendwelche unzusammenhängende Dinge auf Deutsch. Gut dass wir Florian als Dolmetscher dabei hatten, dieser konnte sich dann gut um die stark alkoholisierte Lea kümmern, während ich den nicht ansprechbaren Adam versorgen konnte. Als ich mich den beiden näherte, in die Hocke ging und nach dem Gesetz der Ersten Hilfe, als erstes den Atemweg checken wollte, erbrach sich Adam in einem großem Schwall über meine komplette Kleidung. Nach einem kurzen Schockmoment, ging es dann aber weiter. Kevin wies ich an sich um das entleeren des Mundbereiches zu kümmern, während ich versuchte Brüche zu ertasten & ununterbrochen mit ihm zu reden. Dann endlich kam traf der Rettungswagen ein & lobte uns für unsere Arbeit.
Nach dem Training raste ich dann mit dem Rad hinunter in die Stadt, um noch rechtzeitig zur Post zu kommen, hat doch bald einer der wichtigsten Menschen meines Lebens einen Schnappsgeburtstag. Durchgeschwitzt wieder in Greenhill angekommen, ihr könnt euch nicht vorstellen wie anstrengend es ist, den ganzen Berg bis zum Outdoorcentre mit dem Rad hochzufahren, informierte ich mich im Internet nach dem politischen Geschehen in Deutschland & der Welt. Desweiteren beredete ich mit Flo, das ich ihn vielleicht beim „Occupy Wall Street“ in Belafst begleiten wollen würde. Zum Abendbrot gab es eine unglaublich leckere selbstgemachte vegetarische Pizza & ein sehr zum nachdenkendes Gespräch mit Stefan. Er ist sehr streng gläubig, doch auf einem anderen Weg, als ich ihn bisher kennen gelernt habe. Ich als nicht gläubiger Mensch, fand immer ein wissenschaftlichen Beweis, doch er wiederrum erklärte diesen mit einem Bibelzitat. Selbst die Dinosaurier werden in der Bibel beschrieben. Wer hätte das gedacht. Stefan faszinierte mich mit seinem eisernen Glauben, seiner Bibelfestigkeit & den strahlenden Augen, als er mir erzählte was es für ihn bedeutet zu glauben. Stefan glaubt sowohl an die Wissenschaft, da er sagt, sie liefert die Beweise dafür, dass es Gott geben würde. Am Ende des Gesprächs, nahm ich mir vor, das Alte Testament zu lesen, da ich vieles anscheinend nicht weiß. Desweiteren habe ich mir ein Buch von ihm geliehen, the essential Galileo, welches ich in den nächsten Wochen lesen möchte. Hier in Nordirland sind fast alle Menschen sehr gläubig, was ich aus Deutschland gar nicht kenne. So erzählen mir die Jungs vom Rugby, große, massive Männer, dass sie es für eine Lüge halten, dass er der Mensch vom Affen stammen soll. Und auch die Evolutionstheorie lehnen sie ab. Sowas habe ich zum ersten Mal live gehört. Aber dennoch sind die Jungs/Menschen so normal. Unvorstellbar. Wenn ich in Deutschland mal auf einen solch gläubigen Menschen getroffen bin, war er meist ein Freak. Wie auch immer, mal sehen was die Zukunft auf diesem Gebiete mit sich bringt!?

Zum Bouldern:
Bouldern ist hier in Greenhill, neben dem Canoeing & dem Raft building meine Lieblingsaktivität. Vielleicht habt ihr schon mal vom canyoning gehört. Die offizielle Definition lautet:

Man versteht unter Canyoning (auch Schluchteln oder Schluchting) das Begehen einer Schlucht von oben nach unten (in der Frühzeit des sportlichen Canyonings auch von unten nach oben) in den unterschiedlichsten Varianten. Durch Abseilen, Abklettern, Springen, Rutschen, Schwimmen und manchmal sogar Tauchen gelangt man in geeigneter Ausrüstung durch die Schluchten. Als Erlebnissportart etablierte sich Canyoning vor gut zwei Jahrzehnten in Spanien und Südfrankreich. In den letzten Jahren folgte der Durchbruch auch in den Nordalpen.

Hier in Greenhill, könnte man es auch Wildwasserwandern nennen, denn wir wandern in einem Fluss von unten nach oben. Hindernisse wie sogenannte „Deathpools“(tiefe Stellen des Flusses, wo man je nach Level waten oder schwimmen muss), Wasserfälle die man erklettern muss oder Tunnel durch die man kriechen muss.
Es gibt drei verschiedene Stufen:
1.       Shallow boulderin‘, Keine Altersgrenze, Wasser mit Knietiefe
2.       Medium boulderin‘, Wasser bis zum Gürtel
3.       Deep boulderin‘, Wassertiefe bis zum/über den Kopf, Mindestalter 12

Meine Liebling Stufe ist hier das Deep boulderin‘, da dieses am meisten Spaß macht. Für die verscheiden Stufen, nutzen wir auch verschieden Flüsse, mit verscheiden Schwierigkeitsstufen.
Warum ich gerade diese Aktivität liebe… Nun ja ich finde es einfach beeindrucken, wie Gruppen oder einzelne Personen sich sichtbar steigern & über ihre eigene Grenzen mit meiner Hilfe hinauswachsen. Dank Aidan konnte ich schon unzählige depp boulderin‘ session mit bestreiten & auch schon einige leiten. Einen Tag zB. hatte ich mehrere Nichtschwimmer mit in der Gruppe, die wirklich Angst vor dem Wasser hatten. Aber am Ende sind sie dann auch von den Rocks in die Schlucht gesprungen. Ich habe dann im Wasser auf sie gewartet, habe sie nach dem eintauchen gegriffen & sie zum Ufer gezogen. Sie lernen einem im Laufe der Session zu vertrauen & das ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl. Wenn Menschen dir im Nachhinein danken & dass man ihnen geholfen hat, ihre Ängste zu überwinden & über die eigenen Grenzen hinaus zuwachsen.
Auch mit Florian bin ich schon das ein oder andere Mal im Glen river blouldern gewesen. Dieser ist für Gruppen nicht frei gegeben, da er zu steile & reißende Wasserfälle in sich birgt. Doch genau dieses ist für uns eine besondere Herausforderung. Wenn es regnet bringt der Fluss Unmengen an Wasser aus den Bergen mit sich, was das ganze nochmal steigert.

Das sollte für den ersten Eindruck reichen.
Morgen haben wir wieder Canoeingtraining, was sich aber nur auf die Theorie belaufen wird, da der Greenhillbus morgen belegt ist & wie somit keine Chance haben, die Kanus zu einer geeigneten Stelle bringen zu können. Aber auch dieses muss gemacht werden.

















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