Ich komme gerade von Aidan, wir hatten uns zu einem sehr lustigen Hangover Abend verabredet. Nach der Arbeit & einem kurzen Chat mit meinem Freund Ole, bin ich dann so gegen 1800h zu Aidan in die Stadt gelaufen.
Doch vielleicht sollte ich von gestern Morgen anfangen…
Wir ihr euch vielleicht erinnert, sollte der gestrige Tag ja recht früh Anfangen. Das Versprechen bezüglich des morgendlichen Spaziergangs zum genießen des Sonnenaufgangs stand, der Wecker war auf 7 Uhr gestellt. Ich erwachte, putze mir die Zähne & rüstete mich für den walk. Und wie sollte es anderes sein, war ich natürlich der Einzige, der sich die Mühe gemacht hatte, zu dieser Zeit aufzustehen. Ich wartete also 10min & entschied dann, alleine loszuwandern, da ich ja sowieso schon wach war. So machte ich mich also im Dunklen auf den Weg. Ich wanderte in einem Wettlauf mit der Sonne. So passierte ich nach kurzer Zeit die erste Weggabelung. Rechts von mir Wald, links von mir, auch Wald. Meine Kopftaschenlampe, warf einen kleinen Lichtkegel auf den Weg & ließ so nicht sichtbares erscheinen. Ich blickte mich um, da ich Geräusche von meiner linken Seite vernahm. Plötzlich tauchte ein Paar Augen, angestrahlt durch das von mir getragene Licht im Dickicht auf. Ich merke wie mich diese fixierten & beim sich beim Wegdrehen in meinen Rücken bohrten. Vielleicht ist es besser, das Schritttempo zu erhöhen, schoss es mir durch den Kopf. Ich gab meinen Beinen den Befehl, schneller zu gehen. Aus wandern wurde gehen, aus gehen wurde eilen, aus eilen wurde rennen & aus rennen wurde stolpern. Ich hastete durch den Wald. Die einzigen Geräusche die ich wahrnahm, waren das Pfeifen meines Atems & das mir folgende Rascheln im Gebüsch. Bald musste dich der Fluss kommen oder lief ich wohlmöglich in die falsche Richtung. Nein ich konnte mich nicht täuschen, hatte ich den Weg doch schon des Öfteren genommen. Nach einer gefühlten Unendlichkeit, tauchte dann tatsächlich der Glen river auf & mit ihm die gedachte rettende Brücke. Doch als ich diese erreichte stellte ich fest, sie war nicht mehr da, wo sie eigentlich hätte sein sollen. Also nahm ich das restliche Tempo, um meinen Körper über das reißende Wasser zu befördern. Ich schloss meine Augen & stieß mich ab. Ich flog & flog. Wieder schien die Zeit zu stehen. Dann aber, kam der harte Aufprall auf den Grund der anderen Seite. Ich drehte mich hastig auf den Rücken, um einen Blick auf die von mir verlassene Seite des Ufers zu werfen & was ich da sah, kann ich kaum in Worte fassen. Dieser Anblick nahm mir das Bewusstsein.
Also ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Stein, der eigentlich mein Ziel sein sollte. Vor der Schwarzen Wand, des Thomas’s Mountain. Hier ruhte ich dann etwa eine Stunde & genoss nach dem Erlebten, die Ruhe & schaute dem Sonnenaufgang eines Tages an, der wunderschön werden sollte.
Um das Ganze noch zu unterstützen, ertönte aus weiter Ferne eines meiner Lieblingslieder aus der Vergangenheit, Sky and Sand von Paul Kalkbrenner. Welch unbeschreiblich toller & intensiver Moment es doch war.
Nach Aufgang der Sonne, wanderte ich zurück nach Greenhill, dieses Mal wählte ich jedoch einen anderen Weg.
So oder so ähnlich musste sich der Morgen zugetragen haben. Wer weiß das schon so genau?!
Erfrischt & wach kam ich dann in Greenhill an. Nun hatte ich genügend Zeit, um mich mit einem leckeren Frühstück zu stärken & mich auf den Rest des Tages vorzubereiten.
Um 0900 Uhr Meeting. Dann die Konfrontation mit der Gruppe. Ich tat so als wäre ich bodenlos enttäuscht & als hätte ich über ne Stunde auf sie gewartet. Nach langem Entschuldigen & unzähligen sehr kreativen Ausreden, löste ich den Scherz auf & wir starteten mit dem Programm. Der morgen sollte sich als sehr locker outen, da wir nur Bogenschießen machten. Weil sie aber schon nach einer Stunde froh, beendeten wir die Session vorzeitig. Um 1300h reiste die Dublin YMCA Gruppe dann auch schon ab. Zurück blieb viel Lob, ein Versprechen nächstes Jahr wieder zukommen & eine sehr lieb geschriebene persönliche Thank-You card. Am Nachmittag begannen wir dann, den alten Niedrigkletterseilgarten(LLRC=low level ropes course) abzureißen. Dieses musste geschehen, da Greenhill eine Menge Geld für einen im August vollendeten neuen bekommen hatte, aber nur unter der Bedingung, dass der alte verschwinden müsste. Ich finde es sehr schade, da der alte LLRC eher eine individuelle Challenge war, der neue hingegen, ist ohne Teamwork nicht schaffbar.
Der Abriss, stellte sich als anstrengender heraus, als ich zuvor dachte. Um 1600h wurde die Arbeit, dann eingestellt, weil wir für den Abend Freikarten für ein Theaterstück in Belfast bekommen hatten.
Schnell unter die Dusche gesprungen, sich in hübsche Kleidung geschmissen & schon fand ich mich sitzend im Bus wieder.
Vor dem Theater gingen wir alle gemeinsam zum Chinesen, welcher sich, wie ich befürchtet hatte, als außerordentlich schlecht herausstellte.
Doch schon später sollten wir dafür entschuldigt werden. Zwei Straßen weiter, befand sich da Brian Friel Theatre(http://www.brianfrieltheatre.co.uk/ ). Ein welches sich auf außergewöhnliche Stücke spezialisiert hatte. Rod, unsere Volunteercoordinator, blieb jedoch fern, da er sich den Trailer angeschaut & den Schluss daraus gezogen hatte, dass er sich eine solche Farce nicht angucken könne. Das Theater war direkt neben der Queens University, einer sehr alten Universität die mich leicht an Hogwarts erinnerte. Im Theater, gab es auch ein Kino. Dieses zeigt jeden Tag unterschiedliche Independent Filme. Einfach wunderbar. Als ich das Gebäude betrat & all die tollen Poster & Menschen sah, dachte ich mir, dass es solche Dinge leider viel zu selten gibt. Wie schade.
Wir hatten Karten für das Stück The Animals and Children took to the Street. In dem Stück ging es um eine Stadt, die in der Nacht von wilden Kindern regiert wurde. Diese „Plage“ sollte mit Hilfe von vergifteten Bonbons in den Griff bekommen werden.
Die Machart, hat mich einfach nur umgehauen. Sowas hatte ich vorher noch nie gesehen. Das Bühnenbild, bestand aus drei Elementen/Wänden die jeweils mit einem Fenster versehen waren. Diese Elemente wurden dann mit Hilfe eines Projektors in verschiedene Lokation verwandelt. Es gab drei Schauspieler, alle weiblich, von der eine über die Dauer des gesamten Stückes live Musik spielte.
Die Animation, erinnerte mich an ein Computerspiel aus meiner Kindheit. Ich würde es gerne näher beschreiben, aber da ich sowas zuvor noch nicht gesehen hatte & es so besonders war, fällt es mir außerordentlich schwer. Aber ich habe einen Link gefunden, also falls ihr euch n kleines Bild von einem der interessantesten Inszenierungen die ich je gesehen habe machen zu wollen, nur zu: http://www.youtube.com/watch?v=JYhPfxZ2H0o
Auf der Rückfahrt fiel ich dann in einen ruhigen Schlaf, den ich in Greenhill angekommen auch sofort nach Reinigung der Kauleisten, fortsetzte. Deswegen auch erst heute der Eintrag.
Der heutige Tag, belief sich allein auf das Vorbereiten einer großen Gruppe am Wochenende & der Fortsetzung des Abrisses.
Flo, Lea, David & Kevin, verließen die Gruppe gegen 1200h, um sich dem „Occupy Wall Street“ Belfast anzuschließen. Ich entschied mich dagegen, da ich Aidan die ganze Woche nicht gesehen habe & lieber was mit ihm machen wollte. (Anmerkung der Redaktion: Rugby Wolrd Cups Bronze Final Wales 18-21 Australien. Verdammt.)
Nun husche ich auch schnell ins Bett, da ich morgen Früh ja wieder arbeiten muss.
Also ihr lieben…
Schlaft schön & erholt euch.
Und an Papa: Alles erdenklich Gute zum Geburtstag.
Queens University |
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